Nato verstärkt Schutzmaßnahmen - Russland droht mit Angriffen auf Unterseekabel

Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats Dmitri Medwedew hat angekündigt, dass Unterseekabel für Russland ab sofort als legitimes Angriffsziel gelten.<span class="copyright">picture alliance/dpa/TASS</span>
Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats Dmitri Medwedew hat angekündigt, dass Unterseekabel für Russland ab sofort als legitimes Angriffsziel gelten.picture alliance/dpa/TASS

Russland droht mit Angriffen auf Unterseekabel. Die Nato reagiert mit erhöhten Schutzmaßnahmen.

Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hat angekündigt, dass Unterseekabel für Russland ab sofort als legitimes Angriffsziel gelten. Die Entscheidung basiere auf der Annahme, dass der Westen an der Zerstörung von Nord Stream 2 beteiligt war, wie der „Business Insider“ berichtet.

Medwedew erklärte auf Telegram: „Wenn wir von der Mitschuld westlicher Länder an der Sprengung der Nord Streams ausgehen, gibt es keinen Grund - auch keinen moralischen - der uns davon abhalten könnte, die Kommunikationskabel unserer Feinde auf dem Meeresboden zu zerstören.“

Nato verstärkt Schutzmaßnahmen

Die Nato hat bereits auf diese Drohung reagiert. Laut einem Bericht des „Economist“ haben Nato-Staaten Luft- und Seepatrouillen in der Nähe kritischer Infrastruktur, einschließlich der Kabelrouten, verstärkt.

Der Nato-Geheimdienstchef David Cattler warnte bereits, dass Russland möglicherweise plant, die Kabel als Vergeltung für die Unterstützung des Westens für die Ukraine ins Visier zu nehmen.

Globale Auswirkungen

Die Bedrohung durch Sabotage an Unterseekabeln ist nicht nur auf Europa beschränkt. Derartige Vorfälle gab es bereits im Roten Meer und in Ostasien, wobei unter anderem China verdächtigt wird, Kabel in der Nähe von Taiwan gezielt zu stören. Die Konsequenzen solcher Angriffe sind gravierend, da sie die globale Internetinfrastruktur massiv beeinträchtigen können.