Werbung

"Es nervt, dass sie das nicht checkt": Dreistigkeit siegt bei der "Bachelorette"

Am Ende soll es die große Liebe geben, aber ohne ein bisschen Neid, Missgunst und Streit auf dem Weg wäre das Ganze langweilig. Nach inzwischen drei Folgen befindet sich die neue "Bachelorette"-Staffel auf einem guten Weg.

Lecker kochen und Traktorreifen herumwuchten: Wer diese Frau erobern will, muss beides können. Er sollte aber auch nicht zu oberflächlich sein, muss natürlich ganz viel Humor haben - und besser keine "Stromberg"-DVDs im Schrank. Aber was will diese Melissa wirklich? Am Ende der dritten "Bachelorette"-Folge hat man es vor dem Fernseher ein bisschen besser verstanden, die männlichen Bewerber kapieren - bis auf eine Ausnahme - bisher jedoch wenig. Aber aufgeben will keiner: Die "Brudis" werden zunehmend zu Konkurrenten, der Umgang wird giftiger, und am Ende mussten wieder vier Kandidaten nach Hause fliegen.

"Die Liebe geht durch den Magen", wie oft hat man das in deutschen Kuppel-Shows schon gehört - aber einmal musste noch: Vier Herren durften gleich zu Beginn der Sendung zum Gruppendate, um im sonnigen griechischen Hinterhof ein nicht ganz so griechisches Menü zu zaubern. Zu Antipasti und griechischem Salat wünschte Melissa sich Spaghetti Napoli und Bananenbrot. Vor allem letztere Aufgabe, die dem armen Leander zufiel, war ziemlich gemein, schließlich bekamen die Kandidaten nur die (möglichen) Zutaten vorgesetzt, aber kein Rezept. Die Bananen schnitt Leander wie ein Profi, danach wurde es holprig. Kommt da Stärke rein?

Während Ioannis (Salat), Saverio (Antipasti) und Angelo (Spaghetti) wenig falsch machen konnten, befürchtete man beim erklärten Nicht-Superkoch Leander das Schlimmste. Melissa wohl auch. Nachdem sie hintereinander am kleinen Tischlein mit Ioannis, Saverio und Angelo gespeist hatte, schmeckte dann aber auch das Bananenbrot (mit Beeren kredenzt) "mega gut". Leander und Melissa blickten sich schon tief in die Augen, da kam es zum ersten kleinen Foul dieser "Bachelorette"-Folge: Ioannis, der aus der Halbdistanz missbilligend zusah, crashte den Nachtisch mit einem spontan zusammengeworfenen fünften Gang - "reicht jetzt für euch zwei". "Was für ein mieser Sack", dachte man beim Zusehen, aber der Bachelorette gefiel's. Für seine rüde und unkollegiale Initiative wurde der stürmische Grieche als Einziger mit einem anschließenden Einzeldate belohnt. Und es sollte noch viel besser kommen für Ioannis.

"Ich stecke ja nicht in dir drin"

Zeit alleine mit Melissa, das fand Servicetechniker Ioannis "zu schön, um wahr zu sein". Es sei aber schwer für ihn, sich zu entspannen, weil da sind ja viele andere Männer, die alle dieselbe Frau wollen. Er werde das Weitere einfach auf sich zukommen lassen - "ich stecke ja nicht in dir drin". Ähm, ja, schlecht formuliert. Aber auch das gefiel Melissa, die Ioannis auffallend viel durchgehen lässt. Mehr noch: Vor der eigentlichen Verkündungsnacht überreichte sie Ioannis beim Date eine Rose und damit den Freifahrtschein in die nächste Runde.

Lesen Sie auch: Fummel-Fiasko bei der "Bachelorette": "Er versteht meine Anzeichen nicht!"

Was hätte das noch toppen können? "Normalerweise würde ich dir jetzt einen Kuss geben", bereitete Ioannis den möglichen nächsten Schritt vor, und normalerweise hätte man sich in so einem TV-Format jetzt vielleicht auch geküsst. Aber so ein Mädchen ist die Melissa nicht. Das zeigte sie schon in Folge 2, als sie Kandidat Emre abblitzen ließ und anschließend aussortierte, und auch diesmal gab's statt Geknutsche nur ein reserviertes Lächeln. Durch die kleine Abfuhr ließ Ioannis sich aber nicht die gute Laune verderben: "Wie bin ich, wenn ich verliebt bin? Irgendwie so wie jetzt, glaube ich."

Aber wie das so ist, wenn 15 Männer dieselbe Frau wollen: Da werden nicht alle glücklich. Erst recht nicht, wenn ein Einzelner sich so hervortut wie der "Janni". Für die Vorab-Rose gab's in der Männervilla nur semi-verächtlichen Minimal-Beifall. Der Typ sei nicht "real", lästerten die Konkurrenten, der spiele eine Show für die Kameras. Und die Melissa, die müsse sich halt überlegen, was für einen Typen sie braucht, muss sie selbst wissen und so.

"Hürdenspringen, Dreck fressen, das ist alles nur für Melissa"

Weiß sie auch. Und sie erklärte es erneut, als die nächste Gruppen-Challenge anstand: "Heute dürfen die Männer mal ein bisschen Kampfgeist beweisen." Was war zu tun? Einige handverlesene Mucki-Jungs wurden einbestellt, um sich auf einem Hindernisparcours in Eins-gegen-eins-Duellen zu messen. Traktorreifen herumschubsen, durch den Staub kriechen, über Hindernisse klettern. Diesmal gab es keine Fouls, dafür aber Verletzte: Der große Daniel aka "Big D" landete bei einer Übung so unglücklich, dass er hinterher sogar ins Krankenhaus musste - Ferse gebrochen, weiter mit Krücken. Beim Rest der Truppe gab es keine vergleichbaren Schäden, gejammert wurde aber trotzdem. Die Schulter, das Knie, aua aua. Was tut man nicht alles für die Frau. "Hürdenspringen, Dreck fressen, das ist alles nur für Melissa", kommentierte Daniel G. das Gemetzel.

Derweil wurde auch in der Villa gelitten - wobei es hier wohl eher verletzte Gefühle waren. Jeder Supersportler der Truppe war zum Hindernislauf eingeladen worden, nur der Manuel nicht. Dementsprechend schlecht war die Laune bei dem Fitnesstrainer. Und dann passierte es: Beim gedankenlosen Ballspiel fiel Kandidat Christian nichts Besseres ein, als den Ball mitten in Manuels Schmollgesicht zu werfen. Der war danach richtig "abgef..ckt", und auch Angelo fand die Aktion nicht cool: "Also das war echt asozial, ganz ehrlich."

Um die angespannte Situation nicht eskalieren zu lassen, verkrümelte sich Manuel nach draußen zum Frust-Pumpen - und um sich tröstende Worte von Ioannis anzuhören. Es gehe ja nicht um den Ball im Gesicht, sondern darum, dass Manuel eben auch gerne bei der Sportler-Prüfung dabei gewesen wäre, um sein Sixpack zu zeigen. Aber das Äußere, erklärte der griechische Philosoph, sei "nicht alles im Leben". Man müsse doch "an allererster Stelle Mensch sein" und dürfe die Schönheit "nicht nur auf den Körper" reduzieren.

"Sie wird ihren Richtigen finden"

Nachdem im Anschluss an den Hindernislauf auch Moritz ein Einzaldate (im Freiluft-Yakuzi, mit mysteriösen aufsteigenden Blubberblasen) bekommen hatte, stand sie dann wieder an: die Nacht der Rosen, die diesmal als süße "Candy Party" daherkam. Wie üblich suchten alle, die sich in einer schlechten Position wähnten, noch einmal das Gespräch mit Melissa. Das verlief zumeist unspektakulär, ging teilweise aber auch mächtig nach hinten los. Vor allem bei Alex, dem Mann mit den längsten Haaren, dem definiertesten Oberkörper und den strahlendsten blauen Augen.

Ob er wohl ahnte, dass auch Melissa die Schönheit nicht nur im Äußeren sieht? Also dann, reden wir: "Hast du Geschwister?" Ja, hat sie, zwei Stück. "Vermissen sie dich jetzt?" Keine Ahnung, sie sind ja gerade nicht hier. "Du hast schöne Augen." Häh? "Hörst du mir eigentlich zu, wenn ich spreche?", wunderte sich Melissa. Alex setzte von Neuem an: "Kennst du 'Stromberg', die Serie?" Ja, die kennt Melissa, "finde ich aber überhaupt nicht witzig". "Ich auch nicht", ließ Alex es dann endgültig sein.

Lesen Sie auch: Das ist anders in der neuen "Bachelorette"-Staffel

Vor der Urteilsverkündung sorgte dann einmal mehr Ioannis für einen kleinen Aufreger. Denn während viele Mitbewerber noch auf eine Gelegenheit warteten, mit Melissa zu sprechen, schnappte er sich die Herzdame zum Einzelgespräch - obwohl er seine Rose schon hatte. "Hat irgendwer noch etwas zu sagen?", fragte er in die gerade am Pool versammelte Runde. Kurzes irritiertes Schweigen, schwupps, weg waren "Janni" und Melissa. Nach dem Motto: Gut, wenn ihr nicht wollt, dann schnapp' ich sie mir.

Melissa, man ahnt es bereits, wehrte sich nicht und ging bereitwillig mit. Den anderen Männern hingegen blieb wieder nur der Zorn: "Mich nervt das so, dass sie das nicht checkt und dann auch noch eingeht auf seine Art", keifte etwa Maurice. Der Ärger über Ioannis und Melissa hat für Maurice nun ein Ende. Bei der abschließenden Rosenvergabe ging er leer aus. Auch Manuel, Alex und Saverio bekamen keine Rose. "Sie wird ihren Richtigen finden", fand Alex versöhnliche Worte zum Abschied. Dieser "Richtige" - er wird am Ende wohl keiner von der zurückhaltenden Sorte sein.

Im Video: Die größten Aufreger im "Bachelor"-Universum