Netanjahu droht Hisbollah mit weiteren Angriffen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat sich zu den Schlägen gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon der vergangenen Tage geäußert und mit weiteren Angriffen gedroht. (ABIR SULTAN)
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat sich zu den Schlägen gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon der vergangenen Tage geäußert und mit weiteren Angriffen gedroht. (ABIR SULTAN) (ABIR SULTAN/POOL/AFP)

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat sich zu den Schlägen gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon der vergangenen Tage geäußert und mit weiteren Angriffen gedroht. "In den vergangenen Tagen haben wir der Hisbollah eine Reihe von Schlägen zugefügt, die sie sich niemals hätte vorstellen können", erklärte Netanjahu am Sonntag. "Wenn die Hisbollah die Botschaft nicht verstanden hat, verspreche ich, sie wird die Botschaft verstehen."

In den vergangenen Tagen hatte sich der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah mit der Explosion von hunderten Pagern und Walkie-Talkies der libanesischen Miliz sowie der gezielten Tötung hochrangiger Hisbollah-Kommandeure durch die israelische Armee deutlich zugespitzt. Zu der Urheberschaft der Explosionen der Kommunikationsgeräte äußert Israel sich nicht. Die Explosionen, bei denen nach libanesischen Angaben insgesamt 37 Menschen getötet und fast 3000 weitere verletzt wurden, werden von der Hisbollah sowie von zahlreichen Experten Israel zugeschrieben.

Die Hisbollah unterstützt nach eigener Darstellung mit ihren Angriffen auf Israel die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas. Durch deren beispiellosen Angriff auf Israel am 7. Oktober wurde der Gaza-Krieg ausgelöst. Anfang der Woche teilte die israelische Armee mit, dass sie ihre Kriegsziele auf den Konflikt mit der Hisbollah im Libanon ausweite. Die Regierung habe die Kriegsziele aktualisiert und um die "sichere Rückkehr der Bewohner des Nordens in ihre Häuser" erweitert, erklärte Netanjahus Büro.

In seiner nun veröffentlichten Erklärung bekräftigte Netanjahu am Sonntag das Ziel seiner Regierung, die Hisbollah-Angriffe auf den Norden Israels zu stoppen, damit die von dort vertriebenen Menschen zurückkehren können. "Wir sind entschlossen, dies so zu tun, dass die Bewohner im Norden in völliger Sicherheit zu sich nach Hause zurückkehren können", erklärte er. "Kein Land kann Angriffe auf seine Bürger, Angriffe auf seine Städte hinnehmen. Und wir, der Staat Israel, werden das auch nicht hinnehmen."

Beide Konfliktparteien verstärkten am Wochenende ihre gegenseitigen Angriffe. In der Nacht zum Sonntag wurden nach Angaben der israelischen Armee rund 150 Raketen und Drohnengeschosse Richtung Israel abgefeuert, die meisten aus dem Libanon in Richtung Nordisrael. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte am Sonntag, bei israelischen Angriffen seien in drei Ortschaften im Süden des Landes drei Menschen getötet worden. Die Hisbollah teilte mit, dass einer ihrer Kämpfer getötet worden sei, nannte aber keinen Ort.

yb/gt