Netflix' erfolgreichster Meistergauner legt jetzt erst richtig los

Netflix komplettiert die erste Staffel der Erfolgsserie über den französischen Meisterdieb "Lupin" mit einem düsteren Rachefeldzug.

Die Stadt gehört ihm: Assane Diop (Omar Sy) macht sich Paris zu eigen, um seinen Rachefeldzug im Netflix-Hit
Die Stadt gehört ihm: Assane Diop (Omar Sy) macht sich Paris zu eigen, um seinen Rachefeldzug im Netflix-Hit "Lupin" zu vollenden. (Bild: Netflix / Emmanuel Guimier)

Als Netflix im Januar den französischen Gentleman-Gauner auf die Zuschauer losließ, sprengte "Lupin" die Streamingrekorde. In Sachen Abrufzahlen hängte die Serie sogar das Kostümdrama "Bridgerton" und die grandiose Schach-Serie "Das Damengambit" in den Schatten. Das große Manko: Nach fünf Folgen war Schluss - mitten in der Geschichte. Die Corona-Pandemie hatte die Dreharbeiten verzögert.

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Ab 11. Juni liefert Netflix die restlichen fünf Episoden nach, die weiter auf altmodische Art unterhalten, aber von den Showrunnern George Kay ("Killing Eve", "Criminal") und François Uzan um einiges düsterer angelegt worden. Ihrem vom "Ziemlich beste Freunde"-Star Omar Sy verkörperten Titelhelden vergeht nun öfter das schelmische Grinsen: Assane Diop, wie die moderne Version des französischen Meisterdiebs Arsène Lupin in der Serie heißt, sinnt immer noch auf Rache am Industriellen Pellegrini (Hervé Pierre), der seinen Vater auf dem Gewissen hat und jetzt auch noch seinen Sohn Raoul (Etan Simon) entführen lässt.

Um das Licht zu sehen, muss man sich manchmal in der Dunkelheit ziemlich gut auskennen: Assane Diop (Omar Sy) kennt die Katakomben von Paris wie seine Westentasche. (Bild: Netflix / Emmanuel Guimier)
Um das Licht zu sehen, muss man sich manchmal in der Dunkelheit ziemlich gut auskennen: Assane Diop (Omar Sy) kennt die Katakomben von Paris wie seine Westentasche. (Bild: Netflix / Emmanuel Guimier)

Staatsfeind Nummer 1

Zu allem Überdruss kennt die Polizei mittlerweile die Identität Diops. Der charmante Gauner mit den Manieren eines Gentleman hat aber selbst als Frankreichs Staatsfeind Nummer 1 und mit dem Rücken zur Wand einige Tricks - auch emotionale - auf Lager. Der größte nutzt die Gier der Geldelite, die sich schlussendlich selbst zu Fall bringt. Das optimistische Ende passt in die Zeit - zumindest wenn man glaubt, dass noch immer Hoffnung besteht, die Gesellschaft würde ihre Ziele neu definieren. Ein bisschen naiver Eskapismus wird ja wohl erlaubt sein.

Weil aber in der Realität nicht davon auszugehen ist, dass Gier, Korruption, Betrug und ähnliche Geschwüre von selbst verschwinden, ist auch Assanes Mission noch nicht beendet. Er wird zwar erst einmal von der Bildfläche verschwinden - aber mit einem Versprechen an seinen Sohn Raoul und seien Ex-Freundin Claire (Ludivine Sagnier), das einst der Terminator ganz ähnlich gab: "Ich komme zurück!" Netflix hat eine weitere Staffel bereits in Auftrag gegeben.

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