Netzagentur: Zubau von Windenergieanlagen laut Ausschreibungen auf Kurs
An den aktuellen Ausschreibungsergebnissen gemessen ist der Zubau von Windenergieanlagen an Land in Deutschland nach Angaben der Bundesnetzagentur auf Kurs, um die gesteckten Ziele zu erreichen. In der Ausschreibungsrunde zum 1. August seien Gebote für ein Rekordvolumen von fast drei Gigawatt eingegangen, erklärte die Bonner Behörde am Dienstag. Zur Erreichung des jährlichen Zubauziels wären nur 2,5 Gigawatt nötig.
Die Bundesnetzagentur hatte den Angaben zufolge nur eine Menge von gut 2,7 Gigawatt ausgeschrieben. Sie habe mit weniger Geboten gerechnet, es seien dann aber außergewöhnlich viele Gebote mit älteren Genehmigungen abgegeben worden, erklärte sie. So sei die Ausschreibung "erstmals seit Februar 2022 überzeichnet gewesen".
Bei der Ausschreibung für Windenergieanlagen geben Unternehmen Gebote für den Bau neuer Anlagen ab. In der Theorie erhält derjenige den Zuschlag, der Strom zum günstigsten Preis produzieren kann. In den vergangenen Jahren waren die Ausschreibungen jedoch konstant unterzeichnet gewesen, es gingen also Gebote mit einem niedrigeren Gesamtvolumen ein als die Bundesnetzagentur ausgeschrieben hatte. In diesem Fall erhalten alle formal zulässigen Gebote den Zuschlag.
In der aktuellen Runde erhielten nun 230 Gebote mit einem durchschnittlichen Strompreis von 7,33 Cent pro Kilowattstunde grünes Licht. Ein Gebot wurde aus formalen Gründen ausgeschlossen, acht weitere können an der nächsten Ausschreibung im November teilnehmen.
Die meisten neuen Anlagen entstehen demnach in Nordrhein-Westfalen (Gesamtvolumen 756 Megawatt), gefolgt von Brandenburg (385 Megawatt) und Schleswig-Holstein (285 Megawatt). Auf Süddeutschland entfielen nur 101 Megawatt, davon keine einzige Anlage in Baden-Württemberg.
pe/hcy