Neu im Kino: „The Outpost“ erzählt vom Hinterhalt am Hindukusch

Dieses Lager liegt denkbar ungünstig. An drei Seiten von hohen Felsen eingeschlossen, bietet das nahe der pakistanischen Grenze liegende Camp Keating eine perfekte Zielscheibe für die im Hinterhalt lauernden Taliban. „Willkommen auf der dunklen Seite des Mondes“ werden denn auch vier neue Soldaten bei ihrer nächtlichen Ankunft per Helikopter im US-Camp begrüßt.

So beginnt Rod Lurie seinen imposanten Kriegsfilm „Outpost – Überleben ist alles“ über die hierzulande wenig bekannte Schlacht von Kamdesh 2009, in der zahlreiche US-Soldaten starben und die wenigen Überlebenden hochdekoriert wurden. Genug Anlass also für einen pathetischen Heldenfilm, doch nichts liegt Lurie ferner.

Nah dran an den Protagonisten

Statt Flagge, Gruß und Hackenzusammenschlagen herrscht pure Nüchternheit. Personen werden mit Schriftzug eingeführt, einzelne Kapitel tragen die Namen der gerade verantwortlichen Kommandeure. Es gibt Streit um Befehle, Waterboarding-Spiele, idyllische Gitarrenabende am Lagerfeuer, die hier nur brennende Mülleimer sind, und schwierige Gespräche mit der Dorfbevölkerung, die es zu befrieden und von den Taliban zu trennen gilt.

Diesen Alltag schildert Lurie mit nachgerader Nonchalance, ohne Protagonist, dafür nahe dran an den vielen Gesichtern in Krankenstation, Gefechtsstand und Schlafraum. Immer den Tod vor Augen.

Wie in einem Western

Denn regelmäßig knallen die Schüsse aus dem Hindukusch ins Lager hinein, das nicht umsonst wie ein Fort aus einem Western wirkt – umgeben von gesichtslo...

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