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Neue ARD-Hochstaplerkomödie "Da is' ja nix": Satz mit X

Die ARD bläst zur Serienoffensive: Nach dem Prestigeprojekt "Oktoberfest 1900" folgen im Herbst weitere Serien im Programm. Den Anfang macht die Hochstapler-Comedy "Da is' ja nix".

Fescher Anzug, dazu eine Rolex am Handgelenk und ein dicker goldener Klunker am Finger: Was das Outfit betrifft, ist Matthias Groller (Sebastian Bezzel) bestens vorbereitet für den großen Coup. Gemeinsam mit seiner Frau Daniela (Johanna Christine Gehlen) präsentiert er einigen Investoren eine Weltneuheit: das Sky-Roof, eine Überdachung für Bergtäler und eine Innovation für den Wintersport. Kurz gesagt eine Sensation - jedoch mit einem großen Haken: Matthias und Daniela sind Hochstapler und das Sky-Roof ist lediglich Blüte ihrer Fantasie. Weil das auch ihre Investoren merken, müssen die beiden in der neuen NDR-Serie "Da is' ja nix" (ab 1. Oktober in der ARD Mediathek) Hals über Kopf fliehen.

Weit weg von seiner bayerischen Heimat landet das Ehepaar - Bezzel und Gehlen sind auch im wahren Leben verheiratet - im hohen Norden in Danielas Heimatort Österbrarup bei Danielas Tante Mechthild (Eva Mattes), wo ein abgewrackter Kiosk am Rande des Dorfes und das Wirtshaus "Der goldene Hering" zu den Höhepunkten des Alltages gehören. Da sind die großen Reden des gewieften Rhetorikers und selbsternannten Tourismusexperten Matthias wie Musik in den Ohren des Bürgermeisters Frank Petersen (Benjamin Morik).

Trotz fehlender Innovationen, Landflucht und mangelhaftem Netzausbau hat der die Hoffnung auf die Wandlung des 18-Seelen-Dorfes vom unscheinbaren Entlein zum prächtigen Schwan nicht aufgegeben. Außerdem braucht er unbedingt einen Trumpf im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt gegen seine Frau Gerda (Anne Weber). Derweil droht Matthias und Daniela Ungemach aus der Heimat, wo die verprellten Investoren um Zahnarzt Dr. Bruns (Herbert Knaup) auf Rache sinnen.

"Ein Paradigmenwechsel für die ARD"

Kaum ist das Sommerloch Geschichte, bläst die ARD zur großen Serienoffensive. "Wir denken nicht länger zuerst in linearen Sendeplätzen, sondern konsequent zuerst in Inhalten und Projekten - ein Paradigmenwechsel für die ARD", kündigte Jörg Schönenborn, ARD-Koordinator Fiktion, vollmundig an. In der Tat entsprach das jüngst ausgestrahlte Event-Drama "Oktoberfest 1900" nicht unbedingt den Sehgewohnheiten bei Serien des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Üppig ausgestattet, düster bebildert und hervorragend besetzt, wusste die mit Martina Gedeck, Mišel Matičević und vielen anderen Stars prominent besetzte Serie zu überzeugen.

Bei "Da is' ja nix" ist von dieser Opulenz nichts mehr zu sehen. Brave Dialoge treffen auf eine nur in seltenen Fällen überraschende Handlung. Johanna Christine Gehlen und Sebastian Bezzel ("Leberkäsjunkie"), die gemeinsam mit Regisseur Matthias Steurer die Idee zur Serie hatten, geben eine recht plakative Version eines provinziellen Bonnie-und-Clyde-Gespanns ab - ganz zu schweigen von den stark überzeichneten Figuren einiger Einwohner von Österbrarup als Dorftrottel. Spritzige Culture-Clash-Komik sucht man da über weite Strecken vergeblich.

"Da is' ja nix" läuft ab Donnerstag, 1. Oktober, zunächst exklusiv in der ARD-Mediathek. Im Free-TV gibt es die sechsteilige Serie erst im Weihnachtsprogramm des NDR zu sehen. Ein genauer Ausstrahlungstermin ist jedoch noch nicht bekannt.