Neue Betrugsmasche - Achtung! Wenn Ihre Bank Sie plötzlich anruft, sollten Sie sofort auflegen

Kriminelle haben es auf Ihre Bankdaten abgesehen - und rufen deshalb an.<span class="copyright">Getty Images</span>
Kriminelle haben es auf Ihre Bankdaten abgesehen - und rufen deshalb an.Getty Images

Kriminelle haben sich durch Datendiebstahl Zugang zu Kreditkartenabrechnungen und Handynummern von Verbrauchern verschafft. Das nutzen sie nun aus. Vermeintliche Servicemitarbeiter melden sich und behaupten, mit dem Konto stimme etwas nicht. FOCUS online rät, wie Sie sich verhalten sollten.

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„Guten Tag, sind Sie Herr Müller?“ – Mit solchen Worten beginnt häufig das Gespräch, vor dem immer mehr Banken warnen. Die Betrüger sind gut vorbereitet. Sie kennen nicht nur die Telefonnummer, sondern auch den Namen des Angerufenen und die Bank, bei der der Betroffene seine Kreditkarte besitzt oder seine Bankgeschäfte abwickelt. In manchen Fällen ist sogar die Wohnadresse bekannt, was die Anrufe zunächst glaubwürdig erscheinen lässt.

Welche Daten die Betrüger brauchen

Durch Datendiebstahl haben sich kriminelle Banden Zugang zu sensiblen Informationen wie Kreditkartenabrechnungen und Handynummern verschafft. Mehr Daten haben die Kriminellen jedoch nicht. Von der Kreditkartennummer sind oft nur die letzten vier Ziffern bekannt, und auch die IBAN fehlt den Betrügern. Deshalb versuchen sie, durch die Anrufe an das Geburtsdatum oder den Zugang zum Bankkonto zu gelangen.

FOCUS online liegen mehrere Betrugsversuche vor, darunter auch ein Fall,   bei dem ein Redakteur betroffen war.  Die Comdirect war zunächst ratlos. Eine Leserin aus München schreibt der Redaktion: „In perfektem Deutsch sagten sie mir, dass irgendetwas mit meinem Bankkonto nicht stimmt. Sie kannten praktisch alles: meinen Namen, meine Nummer und meine Bank.“ Die vermeintliche Servicemitarbeiterin redete auf C. ein und forderte sie auf, schnell ihre Bankdaten anzugeben, um die Karte und das Konto zu sperren.

„Als sie nach der Sicherheits-PIN fragte, war ich geschockt“, sagt die 51-Jährige. „Ich wusste, dass da irgendetwas falsch ist. Ich gab ihr eine falsche PIN.“ Daraufhin sagte die Mitarbeiterin: „Prima. Dann habe ich alles. Wir melden uns.“

C. reagierte genau richtig, indem sie die falsche PIN angab und sofort die echte Bank kontaktierte. Dort wusste man nichts von Problemen und riet ihr, die Bankkarte und das Konto zu sperren.

Wie Sie bei einem Betrugsversuch richtig reagieren

Das ist kein Einzelfall. Auch in den letzten Wochen taucht die Betrugsmasche in den Polizeimeldungen auf. So sind bereits Kundinnen und Kunden der Hypo Vereinsbank, der Postbank und der Commerzbank Opfer dieser dreisten Masche geworden. In einigen Fällen wurden sie aufgefordert, eine TAN-Nummer zu bestätigen oder die Zugangsdaten zum Online-Banking preiszugeben. Mit diesen Daten könnten Kriminelle Konten plündern oder sich neue Bankkarten ausstellen lassen.

Grundsätzlich gilt: Verbraucher sollten bei verdächtigen Anrufen niemals persönliche Daten preisgeben und sich im Zweifelsfall direkt an ihre Bank wenden, um den Vorfall zu melden.

Diese fünf Regeln sind wichtig!

Wie Sie sich schützen können

  1. Keine persönlichen Daten preisgeben: Geben Sie niemals vertrauliche Informationen am Telefon weiter, egal wie überzeugend der Anrufer wirkt.

  2. Rückruf bei der Bank: Kontaktieren Sie Ihre Bank direkt unter einer offiziellen Telefonnummer, um die Echtheit des Anrufs zu überprüfen.

  3. Druck widerstehen: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Seriöse Unternehmen werden Sie nicht zu sofortigen Entscheidungen drängen.

  4. Unregelmäßigkeiten melden: Melden Sie verdächtige Anrufe oder Transaktionen umgehend Ihrer Bank.

  5. Regelmäßige Kontoüberprüfung: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge auf unberechtigte Abbuchungen.