Neue Daten im Check - RKI meldet weniger Corona-Fälle – warum das noch nicht die Trendwende bedeutet
Das RKI verzeichnet im Vergleich zur Vorwoche weniger Corona-Fälle. Auch die Arztbesuche wurden weniger. Von einer Trendwende lässt sich aber noch nicht sprechen. Was hinter den neuen Zahlen steckt.
Die Zahlen fallen: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet in seinem aktuellen Wochenbericht keinen Anstieg oder Plateau der Corona-Fälle mehr.
RKI verzeichnet fallende Corona-Zahlen
Stattdessen sank die Zahl der gemeldeten Fälle in der 44. Kalenderwoche (Montag, den 28.10.2024 bis Sonntag, den 03.11.2024) im Vergleich zur 43. (Montag, den 21.10.2024 bis Sonntag, den 27.10.2024) :
Die geschätzte Inzidenz fiel von rund 900 auf 700 Fälle pro 100.000 Einwohnern . Zuvor war sie relativ stabil geblieben.
Und auch die Besuche in Arztpraxen nahmen zuletzt ab, heißt es dort weiter. So sank die Inzidenz der Arztbesuche mit einer Covid-19-Diagnose zuletzt auf unter 100 pro 100.000 Einwohner .
Ist das die Corona-Trendwende?
Weniger Fälle, weniger Arztbesuche – aus den Zahlen könnte sich nun also eine Trendwende ableiten lassen, oder? So einfach ist es leider nicht. Denn bei den gemeldeten Werten gibt es ein großes Problem: Die Meldeverzögerungen.
Das RKI erklärt: „Aufgrund der Herbstferien und der Feiertage in einigen Bundesländern in der 44. KW 2024 können sich die Werte durch ein geändertes Konsultationsverhalten und Praxisschließzeiten sowie durch nachträgliche Meldungen stärker verändern.“ Damit wäre es also zu früh, schon einen klaren Trend aus den Fallzahlen abzuleiten.
Was sagt das Abwasser?
Ähnlich verhält es sich mit dem Blick ins Abwasser: Dort sehen die Experten zwar keinen deutlichen Abfall der Viruslast – aber auch keinen Anstieg. So heißt es im Wochenbericht: „Im Abwassermonitoring hat sich der Anstieg der Sars-CoV-2-Virulast der letzten Wochen aktuell nicht fortgesetzt.“ Zuvor war die Viruslast seit Mitte September stark angestiegen.
Menschen, die mit Covid-19 infiziert sind, scheiden geringe Mengen des Erregers über Kot und Urin aus. Dies ermöglicht es unter bestimmten Bedingungen, Infektionen im Abwasser nachzuweisen und ist gerade jetzt relevant, wenn sich immer weniger Menschen auf Sars-CoV-2 testen lassen – oder aufgrund leichter Symptome nicht vermuten, infiziert zu sein. Deshalb gelten diese Daten häufig als zuverlässiger und sollen dabei helfen, die Dunkelziffer aufzudecken. Allerdings gibt es auch hier einen Faktor, der die Aussagekraft einschränkt: Auch die Kläranlagen müssen die Zahlen melden. Und auch hier kann es Verzögerungen geben.
„Aufgrund der Feiertage lagen für diese Kalenderwoche relativ wenige Daten vo“, heißt es im Wochenbericht des Abwassermonitorings zur epidemiologischen Lagebewertung (AMELAG). Die in den letzten Wochen beobachtete Entwicklung könne sich durch Nachmeldungen, insbesondere aus Kläranlagen mit großer Einwohnerzahl, noch ändern.