Neue Hiobsbotschaft - Konsumklima bricht ein, Deutsche sparen ihr Geld lieber
Das Konsumklima in Deutschland hat im August einen deutlichen Rückschlag erlitten. Das zeigt die jüngste Konsumklimastudie der Nürnberger Institute GfK und NIM.
Laut einer aktuellen Studie der Nürnberger Institute GfK und NIM, die das „Handelsblatt“ zitiert, sank der Konsumklimaindex für September auf minus 22 Punkte. Das war ein Rückgang um 3,4 Zähler. Vor der Pandemie lag der Index stabil bei etwa plus zehn Punkten.
Rolf Bürkl, Konsumexperte bei NIM, sagte laut dem Bericht: „Die Euphorie der Fußball-Europameisterschaft war nur ein kurzes Aufflackern. Negative Meldungen zur Arbeitsplatzsicherheit trüben die Stimmung.“
Die Erwartungen der Konsumenten bezüglich Einkommen und konjunktureller Entwicklung seien ebenfalls gesunken. Bürkl betonte gegenüber dem „Handelslblatt“: „Leicht steigende Arbeitslosenzahlen und eine Zunahme der Unternehmensinsolvenzen lassen die Sorgen um den Arbeitsplatz zunehmen.“
Größter Rückgang beim Konsumklima seit zwei Jahren
In dem Bericht hieß es weiter, dass die Einkommenserwartung im August um 16,2 Punkte gefallen sei – der größte Rückgang seit fast zwei Jahren, so die Institute.
Die Studie, deren Auftraggeber die EU-Kommission ist, basiert auf Befragungen von rund 2000 Menschen im Zeitraum vom 1. bis 12. August.
Ifo-Index fällt weiter
Erst am Montag belegte das Münchner Ifo-Institut in seiner aktuellen Konjunkturumfrage, dass die deutsche Wirtschaft weiter in die Krise rutscht. Das neuerliche Absinken des Ifo-Index' war bereits der dritte Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers in Folge. Mit 86,6 Punkten wurde der tiefste Stand seit Februar 2024 registriert.
Die rund 9000 vom Ifo-Institut befragten Unternehmen bewerteten die Aussichten auf ihre künftigen Geschäfte erneut schlechter. Auch die Beurteilung der aktuellen Lage fiel schwächer aus als im Monat zuvor, wie das Ifo-Institut mitteilte.
Die Bundesregierung selbst erwartet für 2023 ein Wirtschaftswachstum von gerade einmal 0,3 Prozent. Der Wert liegt deutlich unter dem vieler EU-Mitgliedsstaaten. Die US-Wirtschaft wächst derzeit um deutlich über zwei Prozent.