Sehen aus wie In-Ears, sind es aber nicht: Welcher Trick hinter Open-Ear-Kopfhörern steckt
Sie sehen so aus wie In Ears, sind es aber nicht: Aktuell trenden sogenannte Open-Ear-Kopfhörer, die sich durch ein entscheidendes Merkmal von den beliebten Ohrstöpseln unterscheiden: Während klassische In-Ear-Kopfhörer den Gehörgang verschließen – und die Isolationswirkung noch durch aktive Geräuschunterdrückung verstärken – lassen Open-Ear-Kopfhörer den Gehörgang bewusst frei. Wir sagen, wofür das gut ist, wo sich die Nachteile zeigen und welche Modelle wir empfehlen können.
In den letzten Jahren haben sich In-Ear-Kopfhörer zu einer außerordentlich erfolgreichen Kategorie entwickelt. Überall sind sie zu sehen, die kleinen knopfartigen Stecker im Gehörgang, allen voran Apples Airpods. Der Grund für den Erfolg liegt auf der Hand: In Ears fallen beim Tragen kaum auf, sind leicht zu transportieren, schotten beim Pendeln von der Umwelt ab und klingen dabei noch gut – zumindest die Topmodelle (zum In-Ear-Test).
Obwohl viele In-Ear-User die kleinen Stöpsel auch für sportliche Tätigkeiten gekauft haben, können sie hier ein paar Nachteile haben. Die Unfallgefahr steigt, weil man kaum hört, ob auf der Straße Autos, Fahrräder oder andere Personen an einem vorbeiziehen. Und das Gefühl, einen verschlossenen Gehörgang zu haben, kann beim Laufen etwas unangenehm sein; Geh- und Laufbewegungen nimmt man störend wahr. Zwar haben viele In Ears einen Umgebungsgeräuschemodus, dieser klingt aber nicht sonderlich natürlich und erschwert räumliches Hören.
Wann Open-Ear-Kopfhörer Spaß machen
Genau an dieser Stelle setzen Open-Ear-Kopfhörer an: Sie liegen deutlich vor dem Gehörgang oder verschließen ihn zumindest nicht, wodurch sichergestellt ist, dass man praktisch ungehindert Umgebungsgeräusche wahrnimmt. Bei Outdoor-Sportarten kann das sehr sinnvoll sein – oder in einem Büro, wenn man sowohl Videocalls führen muss als auch mit Personen vor Ort reden möchte, ohne ständig die Kopfhörer rein- und rauszunehmen.
Im Open-Ear-Kopfhörer-Bereich konkurrieren unterschiedliche Klang-Übertragungstechniken: Zum einen Knochenschall-Kopfhörer, die Klang über Vibrationen am Knochen erzeugen. Alternativ kommt auch eine Technik zum Einsatz, die Schall über die Luft überträgt, ohne den Gehörgang zu verschließen. Knochenschall-Kopfhörer klingen unserer Erfahrung nach nicht so gut, können aber teils auch beim Schwimmen verwendet werden. Luftleitungsmodelle punkten mit besserem Sound – isolieren aber auch stärker.
Sound ist nicht so gut wie bei In Ears
Insgesamt – und das ist der größte Nachteil gegenüber klassischen In-Ear-Modellen – klingen alle uns bekannten Open-Ear-Kopfhörer schlichtweg nicht so gut wie In Ears. Bei keinem würden wir den Sound als "sehr gut" bewerten. Beim Sport ist das kein Beinbruch, weil man sich weniger aufs Musikhören konzentriert, aber es führt dazu, dass Open Ears eher "Zweitkopfhörer" sein dürften und einen speziellen Platz neben einem guten Over Ear oder In Ear einnehmen. Denn auch beim Pendeln machen Open-Ear-Kopfhörer überhaupt keine gute Figur, da man Straßen- und Maschinengeräusche sehr störend wahrnimmt und sie mit diesem Kopfhörertyp auch dann nicht ausblenden kann, wenn man es möchte.
Im CHIP-Testcenter haben wir ein gutes Dutzend Open-Ear-Kopfhörer verglichen. Unsere ausführliche Kaufberatung samt Einzeltests zu allen Produkten lesen Sie in den nächsten Tagen. Hier sind unsere Open-Ear-Top-Empfehlungen auf einen Blick:
Zur vollständigen Bestenliste aller Open-Ear Kopfhörer
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