Neue Langstreckenwaffe - Eigenproduktion der Ukraine umgeht westliche Restriktionen
Die Ukraine hat ein eigenes Langstreckenwaffensystem entwickelt, dass tief in russischem Gebiet eingesetzt werden könnte. So will das Land Beschränkungen bei der Nutzung westlicher Systeme umgehen.
Die Ukraine hat ein eigenes Langstreckenwaffensystem entwickelt, um Ziele tief in russischem Gebiet treffen zu können. Das berichtet „AP“. Die Ukraine sieht diesen Schritt als notwendig an, da westliche Verbündete die Nutzung ihrer Langstreckenraketen auf russischem Boden nicht ohne Beschränkungen erlauben. Das neue Waffensystem, genannt Palianytsia, ist eine Kombination aus Drohne und Rakete.
Erste Tests der Palianytsia
Der ukrainische Verteidungsminister Rustem Umjerow bestätigte, dass die neue Waffe bereits bei einem Angriff auf eine russische Militärinstallation in besetztem Gebiet eingesetzt wurde. Umjerow erklärte, dass die Waffe bald erneut verwendet werde, um auf den kürzlich erfolgten russischen Raketenangriff zu reagieren. Ein Video der ukrainischen Armee deutet darauf hin, dass die Reichweite des Systems bis zu 700 Kilometer beträgt, was es mit den amerikanischen ATACMS vergleichbar macht.
Mychajlo Fedorow, ukrainischer Technologieminister, betont, dass das neue System ein Wendepunkt im Krieg gegen Russland sein könnte. „Wir werden in der Lage sein, dort zuzuschlagen, wo Russland es heute nicht erwartet“, so Fedorow. Die Entwicklung des Palianytsia habe vor etwa 18 Monaten begonnen. Die Kosten pro Rakete lägen unter einer Million US-Dollar.
Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor
Die Produktion der Raketen erfolgt laut „AP“ über den privaten Sektor, um die Kosten niedrig zu halten. Außerdem sollen so zukünftige Probleme bei der Produktion schneller gelöst werden. „Der private Markt generiert Lösungen unglaublich schnell“, so Fedorow. Er fügte hinzu, dass private Unternehmen inzwischen die Hauptlieferanten von Drohnen für die ukrainische Armee seien.
Russlands große geografische Ausdehnung könnte sich als Schwäche erweisen. Laut Fedorow sei es unmöglich, genügend Luftabwehrsysteme zu produzieren, um ein so großes Gebiet zu schützen. „Für uns eröffnet sich die Möglichkeit, tief hinter den feindlichen Linien zu operieren", sagte er.