Neue Regelungen greifen 2025: Wer schon bald seinen Kaminofen ausbauen muss

Kaminöfen dürfen ab 2025 bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten. Was das für Kamin-Besitzer bedeutet und wer seinen Ofen abbauen lassen muss.

Bisher eingebaute Kamin- und Holzöfen dürfen ab 2025 nur noch 0,15 Gramm Staub und 4 Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter Abgas ausstoßen. Die niedrigeren Grenzwerte sollen die Luft sauberer machen. Werden die Grenzwerte überschritten, muss bis zum 31. Dezember 2024 nachgerüstet werden. Ist wiederum eine Nachrüstung auf diese Werte technisch nicht möglich, muss der Ofen spätestens zum gleichen Zeitpunkt außer Betrieb genommen werden.

Betroffen sind in erster Linie alle kleineren und mittleren Feuerungsanlagen – also Kamine, Pelletöfen, Kachelöfen und Koksöfen –, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 errichtet wurden. Es gibt aber auch Ausnahmen. Schätzungen des Bundesumweltministeriums für das Jahr 2020 gehen davon aus, dass knapp vier Millionen Ofenbesitzer von der Regelung betroffen sind.

Erste Öfen mussten schon umgerüstet werden

Eine Frau sitzt vor einem Kaminofen.
Eine Frau sitzt vor einem Kaminofen.

Die erste Frist des Bundes-Immissionsschutzgesetzes galt für Holzöfen, die vor 1984 eingebaut wurden. Sie mussten bis Ende 2017 nachgerüstet oder je nach Einzelfall stillgelegt werden. Es folgten Öfen, die bis zum Stichtag 31. Dezember 1994 eingebaut wurden. Sie mussten bis Ende Dezember 2020 nachgerüstet oder ersetzt werden.

Das gilt auch für einige der beliebten Schwedenöfen. Betroffen sind Anlagen, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 31. Dezember 2010 eingebaut und zugelassen wurden. Entscheidend ist das Typenschild des Ofens. Der Schornsteinfeger informiert Betroffene über die nötigen Schritte.

Was Verbraucher jetzt tun sollten

Grundsätzlich gilt: Stoßt ihre Anlage mehr als 0,15 Gramm Staub und vier Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter Abgas aus, dürfen die Anlagen ab 1. Januar 2025 nicht mehr betrieben werden. Die Anlagen müssen in diesem Fall entweder stillgelegt oder umgerüstet werden. Der Schornsteinfeger in Ihrem Wohnort kann helfen und Ihnen nötige Maßnahmen vorschlagen.

"Nachrüsten ist möglich, gegen Feinstaub gibt es zum Beispiel Partikelfilter", erklärt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Aber nicht gegen zu viel Kohlenmonoxid. "Bei den alten Öfen macht das eigentlich wenig Sinn", sagt Tim Froitzheim vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima. Davon wird grundsätzlich abgeraten, weil die Nachrüstung und das anschließende Messen der Öfen oft teurer ist als der Kauf und Einbau einer neuen, effizienteren Anlage, die bis zu einem Drittel weniger Brennstoff verbraucht.

Kosten für einen neuen Kamin

Die Nachrüstung kostet je nach Typ ab 700 Euro. Einfache, klassische Schwedenöfen kosten im Baumarkt im günstigsten Fall 300 Euro. Für den Einbau und die Aufstellung des Ofens durch den Schornsteinfeger werden bis zu 1.500 Euro fällig.

Für eine eventuelle Nachrüstung des Schornsteins müssen Verbraucherinnen und Verbraucher mit zusätzlichen Kosten von bis zu 2000 Euro rechnen.


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