Neue Satellitenbilder - China baut geheime Militärbasis in Tadschikistan

Ein chinesischer Soldat hält während der gemeinsamen Militärübungen „Peace Mission 2016“ der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im Trainingsgebiet Edelweiss in Zentralasien die chinesische Flagge.<span class="copyright">VYACHESLAV OSELEDKO / AFP</span>
Ein chinesischer Soldat hält während der gemeinsamen Militärübungen „Peace Mission 2016“ der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im Trainingsgebiet Edelweiss in Zentralasien die chinesische Flagge.VYACHESLAV OSELEDKO / AFP

China baut seit fast einem Jahrzehnt einen geheimen Militärstützpunkt in Tadschikistan, wie Satellitenbilder enthüllten. Tadschikistan und China bekennen sich jedoch nicht öffentlich zu dem Projekt.

Satellitenbilder zeigen, dass China seit fast einem Jahrzehnt einen Militärstützpunkt in Tadschikistan baut. Laut „Telegraph“, liegt die Basis in einer der abgelegensten Regionen der Welt. Dort sollen regelmäßig Militärübungen der beiden Länder durchgeführt werden.

Bekämpfung organisierter Kriminalität

Die neue Basis wird in der abgelegenen Gorno-Badakhshan-Provinz errichtet und laut „Radio Liberty“ mit etwa 10 Millionen Dollar von China finanziert. Der tadschikische Politiker Tolibkhon Azimzoda erklärte: „Der Bau ist auf die Übernahme Afghanistans durch die Taliban und die wachsenden Sicherheitsbedrohungen entlang der Grenze zurückzuführen.“

Der Standort wird auch Sicherheitsaufgaben wie die Bekämpfung der organisierten Kriminalität übernehmen, wobei spezielle Ausrüstung aus China installiert wird. Experten, darunter Temur Umarov vom Carnegie Moscow Center, betonen die Bedeutung der Basis für die Sicherheit Chinas in dieser Region. „Sicherheit an der Grenze ist Teil der Kerninteressen Chinas in Zentralasien,“ sagte Umarov gegenüber „Radio Liberty“.

Intensivierte Sicherheitskooperation

Weder die tadschikische noch die chinesische Regierung hat die Existenz des Stützpunkts öffentlich bestätigt. Der „Telegraph“ enthüllte jedoch anhand von Bildanalysen den kontinuierlichen Baufortschritt, einschließlich der Erschließung von Zufahrtsstraßen. Parviz Mollojonow, ein politischer Wissenschaftler, erklärte: „In der Region gab es ein Machtvakuum, das von China gefüllt wird.“ Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan 2021 hat China, das als erstes Land einen von den Taliban ernannten Botschafter anerkannte, seine Sicherheitskooperation mit Tadschikistan intensiviert und liefert Munition und Technologie.

Für Tadschikistan hat die Zusammenarbeit mit China auch politische und kulturelle Folgen. Das Land hat chinesische Maßnahmen gegen den Islam übernommen, darunter das Verbot des Hijab und die Schließung vieler Moscheen. Auch Männer mit langen Bärten werden gezwungen, sich zu rasieren, und religiöse Studien im Ausland werden bestraft.