Sie soll die neue Startup-Beauftragte im Wirtschaftsministerium werden

Soll dem CDU-Politiker Thomas Jarzombek als Startup-Beauftragte im Bundeswirtschaftsministerium nachfolgen: Anna Christmann von den Grünen
Soll dem CDU-Politiker Thomas Jarzombek als Startup-Beauftragte im Bundeswirtschaftsministerium nachfolgen: Anna Christmann von den Grünen

In der alten Legislaturperiode war der CDU-Mann Thomas Jarzombek in der Bundesregierung der Ansprechpartner für Startups. Seine Nachfolgerin in der Ampel-Koalition soll nun die Grünen-Politikerin Anna Christmann werden, wie Gründerszene erfahren hat und Capital berichtet. Auf Nachfrage bestätigte das Bundeswirtschaftsministerium die Personalie nicht offiziell, widersprach den Informationen aber auch nicht.

Christmann ist bisher lediglich als die Koordinatorin Luft- und Raumfahrt der Bundesregierung bekannt gegeben worden. Auch Jarzombek war bereits für Startups und das Thema Raumfahrt verantwortlich.

Wer ist die neue Startup-Ansprechpartnerin?

Mit Startups hat man Christmann bislang kaum in Zusammenhang gebracht: Im Zusammenhang mit Digital-, Technologie- und Innovationsthemen hingegen tritt sie regelmäßig und versiert auf, die 38-Jährige gehört zu den Technik-affineren Grünen. Innerhalb ihrer Partei gilt ihr Interesse für Tech- und Digitalthemen als aufrichtig, ihre langjährige Erfahrung in dem Bereich wird geschätzt.

Parteifreunde aus ihrem baden-württembergischen Landesverband beschreiben sie als klug, bei den Bürgern sei sie jedoch nicht als die absolute Sympathieträgerin bekannt, anders als etwa ihr baden-württembergischer Parteikollege Cem Özdemir. Aber sie wird sowohl in der Partei aus auch außerhalb für ihr Fachwissen geschätzt. Christmann sitzt seit 2017 im Bundestag und vertritt den Wahlreis Stuttgart II. Dort hat sie im vergangenen September 23,7 Prozent knapp das Direktmandat verpasst, ein für die Grünen sehr gutes Ergebnis in der Auto-Metropole.

Anna Christmann hat in Heidelberg Politikwissenschaft, VWL und Mathe studiert und über die direkte Demokratie promoviert. Bei digitalpolitischen Themen machte sie sich erstmals einen Namen, als sie ab 2013 eine Digitalstrategie für das baden-württembergische Wissenschaftsministerium ausarbeitete. Seit der vergangenen Legislaturperiode sitzt sie im Bundestag und war dort als grüne Sprecherin für Innovation- und Technologiepolitik aktiv, außerdem als Obfrau in der Enquete-Kommision für Künstliche Intelligenz. Für die aktuelle Regierung hat sie den Koalitionsvertrag im Themenbereich „Digitale Innovationen und digitale Infrastruktur“ mit ausgehandelt.