Neue Studie: Katzen wissen genau, wo sich ihre Besitzer aufhalten

Eine Studie aus Japan kommt zu dem Schluss, dass Katzen nicht nur genau wissen, wo sich ihre Besitzer aufhalten, sondern generell über einen tiefgründigeren Verstand verfügen könnten, als bislang angenommen.

Katzen könnten über einen höheren Verstand verfügen, als bisher angenommen. (Bild: Getty Images)
Katzen könnten über einen höheren Verstand verfügen, als bisher angenommen. (Bild: Getty Images)

Der Hund als loyaler und bester Freund des Menschen, die Katze als unberechenbares Haustier, welches sich nur um seine Besitzer schert, wenn es Futter gibt: Zumindest, was Katzen angeht, kommt eine neue Studie einem Bericht des Guardian zufolge zu einem ganz anderen Bild des Verhältnisses zwischen Mensch und Tier.

Demnach verfolgen Katzen die Bewegungen ihrer Besitzer innerhalb der Wohnung und reagieren überrascht, wenn diese an einem Ort auftauchen, an dem sie sie nicht erwartet hätten. Das wiederum unterstützt die These, dass Katzen eine konkrete geistige Vorstellung von ihren Besitzern haben, selbst, wenn diese nicht sichtbar sind – ein Anzeichen für hohe kognitive Prozesse wie Vorstellungskraft oder vorausschauender Planung.

"Es wird immer wieder gesagt, dass Katzen weniger Interesse an ihren Besitzern haben als Hunde, aber bei diesem Punkt hatten wir Zweifel", sagte Dr. Saho Takagi von Universität von Kyoto.

"Katzen könnten einen tiefgründigeren Verstand haben, als gedacht"

Für das Experiment wurden 50 Hauskatzen jeweils einzeln in einen Raum gesperrt und wiederholt beim Namen gerufen: entweder vom Besitzer außerhalb des Raumes, von einem Fremden außerhalb des Raumes oder vom Besitzer via Lautsprecher innerhalb des Raumes.

Anhand der Ohren- und Kopfbewegungen der Katzen zeigte sich, dass die Tiere nur dann verwirrt reagierten, wenn ihr Name plötzlich per Lautsprecher aus dem Inneren des Raums kam, ihr Besitzer sich also dorthin "teleportiert" haben müsste.

"Die Studie zeigt, dass Katzen ihre Position anhand der Stimme ihrer Besitzer verorten können", sagte Dr. Takagi, dessen Forschungsarbeiten in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurden: "Es legt nahe, dass Katzen die Fähigkeiten haben, sich das Unsichtbare vorzustellen. Katzen könnten einen tiefgründigeren Verstand haben, als gedacht."

Katzen reagieren nicht auf das Miauen anderer

"Katzen haben eine enge Beziehung mit uns und die meisten fühlen sich ruhig und sicher in unserer Gesellschaft", wird die englische Autorin und Katzen-Verhaltensforscherin Anita Kelsey in dem Bericht zitiert: "Unsere menschliche Stimme ist ein Teil dieser Verbundenheit oder Beziehung."

Dr. Takagi und sein Team fanden zudem heraus, dass die gleichen überraschten Reaktion ausblieben, sobald die Stimme der Besitzer mit Miau- oder elektronischen Geräuschen ersetzt wurde. Das könnte den Grund haben, dass erwachsene Katzen eher über Gerüche und nicht über ihre Stimme miteinander kommunizieren.

"Das Miauen, dass wir bei der Studie verwendet haben, ist ein Sprachsignal, das mit der Ausnahme von Katzenbabies nur an Menschen ausgesandt wird", erklärte Dr. Takagi: "Katzen können Individuen vielleicht gar nicht anhand des Miauens unterscheiden."

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