Neue Studie zeigt - Wer aus Plastikflaschen trinkt, schadet seinem Blutdruck

Laut einer neuen Studie erhöht das Trinken aus Plastikflaschen den Blutdruck<span class="copyright">Getty Images</span>
Laut einer neuen Studie erhöht das Trinken aus Plastikflaschen den BlutdruckGetty Images

Millionen Deutsche haben Bluthochdruck. Forscher aus Österreich haben nun einen neuen Risikofaktor dafür gefunden: Plastikflaschen. Was dahintersteckt.

Hoher Blutdruck ist gefährlich. Er gilt als „silent killer“, ist verantwortlich für zahlreiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bekannte Risikofaktoren dafür sind etwa Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung. Forscher aus Österreich haben nun allerdings einen weiteren aufgetan: Trinken aus Plastikflaschen.

Aus früheren Studien ist bekannt, dass Mikroplastik durch in Plastikflaschen verpackte Flüssigkeiten in den Blutkreislauf gelangen kann. Wissenschaftler der Danube Private University Krems (DPU) untersuchten nun, ob das auch Auswirkungen auf den Blutdruck hat.

Dabei stellten sie fest: Der diastolische Blutdruck ging bei Patienten, die nicht aus Plastikflaschen tranken, nach zwei Wochen deutlich zurück.

Trinken aus Plastikflaschen kann Blutdruck erhöhen

„Es wurden bemerkenswerte Trends beobachtet“, erklärt Studienautorin Maja Henjakovic in einer Mitteilung. Die Ergebnisse deuteten „zum ersten Mal darauf hin, dass eine Verringerung des Plastikgebrauchs möglicherweise den Blutdruck senken könnte“.

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse stelle das Team also folgende Hypothese auf: Plastikpartikel im Blutkreislauf können zu einem erhöhten Blutdruck beitragen. Der vermutete Mechanismus dahinter: Womöglich lagert sich das Mikroplastik im Blutkreislauf ein und sorgt so für Verengungen.

Die Studie unterstreiche demnach, wie wichtig es sei, die Verwendung von Kunststoffen zu minimieren, um gesundheitsschädliche Auswirkungen zu vermeiden. Das Team will nun weitere Untersuchungen mit einer größeren Gruppe an Teilnehmern vornehmen.

Was Bluthochdruck so gefährlich macht

Ist der Bluthochdruck dauerhaft erhöht, schädigt das die Gefäße und belastet dadurch auch die Organe. Etwa

  • das Herz

  • die Augen und

  • die Nieren.

Und: Mit erhöhtem Blutdruck steigt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle deutlich.

Bluthochdruck wird, weil er sich erst so spät bemerkbar macht, auch als „leiser Killer“ bezeichnet. Jährlich sterben rund 300.000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, etwa die Hälfte davon in Folge von Bluthochdruck.

Routinemäßig überprüfen lassen sollten ihre Werte demnach insbesondere Risikogruppen. Das gilt für  Menschen mit

  • Übergewicht

  • Nikotinkonsum und

  • mit Vorerkrankungen, die Bluthochdruck begünstigen (etwa Diabetes oder Schlafapnoe).

Sechs Maßnahmen gegen Bluthochdruck

Um den Blutdruck zu senken, sind Lebensstilinterventionen sinnvoll, erklärt Lars Hecht vom Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) in einer Mitteilung:

  1. Körpergewicht reduzieren: Jedes Kilogramm senkt den Blutdruck.

  2. Langfristige Ernährungsumstellung : Wenig tierische Fette, also fettreduziert und viel frisches Gemüse, Salat und einmal die Woche Fisch, wenig Salz.

  3. Alkoholkonsum geringhalten: unter 30 Gramm Alkohol (für Männer) bzw. unter 20 Gramm Alkohol (Frauen) pro Tag. Das entspricht zwei kleinen Gläsern Bier oder Wein (bei Männern) bzw. einem kleinen Glas (bei Frauen).

  4. Bewegung: Am besten eignet sich regelmäßiger Ausdauersport wie Wandern, Radfahren, Joggen, Walking oder auch Schwimmen (3 mal wöchentlich für etwa 45 Min.).

  5. Rauchverzicht: Nikotin trägt direkt zum Anstieg des Blutdrucks bei.

  6. Stress vermeiden: Dauerhafter Stress führt zu erhöhten Blutdruckwerten.