Neue WHO-Analyse - Millionen Leben gerettet! Corona-Impfungen wirkten noch besser als angenommen
In Europa wirkten die Corona-Impfstoffe noch besser als bislang angenommen. Eine neue Studie zeigt, dass die Leben von etwa 1,6 Millionen Menschen gerettet wurden. Und Forscher glauben sogar, dass diese Zahl noch zu niedrig gegriffen ist.
Die Corona-Impfungen retteten mehr Leben als angenommen. Zu diesem Schluss kommt eine neue Erhebung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die jetzt im Fachblatt „The Lancet“ erschien.
Corona-Impfungen retteten das Leben von Millionen Menschen
Demnach konnten allein in Europa zwischen Dezember 2020 und März 2023 1,6 Millionen Menschen über 25 Jahren direkt durch die Corona-Impfung gerettet werden. Der Großteil davon, seit Omikron in Europa auf dem Vormarsch ist.
Die Autoren hatten vor allem Daten aus Europa bezogen, insgesamt aus 54 Ländern. In 34 diese Länder wurde die Zahl der Todesfälle um 59 Prozent verringert. Von den geretteten Menschen waren
96 Prozent über 60 Jahre alt und
52 Prozent über 80 Jahre alt .
Aus zwei Gründen wurden womöglich noch mehr Leben gerettet
„Diese beachtliche Zahl unterstreicht nicht nur die Wirksamkeit der Impfstoffe bei der Verhinderung von Covid-19-bedingten Todesfällen, sondern auch die zentrale Rolle organisierter Kampagnen bei der Sicherstellung des Zugangs zu Impfstoffen und ihrer Inanspruchnahme“, bewerten die nicht an der Studie beteiligten Forscher Oliver Watson und Alexandra Hogan vom Imperial College London die Daten in einem Leitartikel .
Und, sie gehen sogar noch einen Schritt weiter: Sie glauben, dass die Autoren die Zahl der tatsächlich geretteten Leben sogar noch unterschätzen – und das aus zwei Gründen:
1. Der Herdeneffekt
„Diese Studie berücksichtigt nicht die zusätzlichen Herdeneffekte der Covid-19-Impfung“, betonen die beiden. Diese führten indirekt zu einer Verringerung der Übertragung auf Bevölkerungsebene und damit auch zu einer Verringerung der Todesfälle in der ungeimpften Bevölkerung.
2. Das Unterschätzen der Fälle
Zum zweiten basierten die Daten der Studie auf der von einzelnen Ländern gemeldeten Covid-Sterblichkeitsraten. Und diese würden „die wahre Belastung durch Covid-19 bekanntlich unterschätzen“.
Es sei wahrscheinlich, dass gar nicht alle Covid-Todesfälle in den gemeldeten Daten erfasst seien. Damit würde auch die Wirkung des Impfstoffs möglicherweise in bestimmten Regionen unterschätzt.
WHO alarmiert wegen „miserabler“ Impfraten
Das Coronavirus grassiert noch immer. Die nun veröffentlichten Daten unterstreichen, wie wichtig deswegen eine Impfung ist. So fordert die WHO angesichts der zunehmenden Corona-Infektionen Impfkampagnen für Risikogruppen. Die Impfraten für ältere Menschen und Gesundheitspersonal seien besorgniserregend zurückgegangen und hätten ein miserables Niveau erreicht, sagte WHO-Expertin Maria Van Kerkhove in Genf. „Wir brauchen hier dringend eine Trendwende.“
Wer sich jetzt gegen Corona impfen lassen sollte
Es gilt nach wie vor, dass sich die Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben, jedes Jahr im Herbst eine Auffrischungsimpfung abholen sollten.
Dazu gehören:
Alle Personen ab 60 Jahren
Bewohnende in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
Personen ab dem Alter von sechs Monaten mit einer Grundkrankheit, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf einhergeht
Personen jeden Alters mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko in der medizinischen und/oder pflegenden Versorgung mit direktem Kontakt zu Patientinnen und Patienten oder Bewohnenden
Familienangehörige und enge Kontaktpersonen ab dem Alter von sechs Monaten von Personen, bei denen nach einer Covid-19-Impfung keine schützende Immunantwort zu erwarten ist
Eine Basisimmunität , also mindestens drei Kontakte mit dem Virus durch Impfungen und/oder Infektionen sollten folgende Gruppen haben:
Alle Personen ab 18 Jahren
Menschen in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
Kinder und Jugendliche im Alter von sechs Monaten bis 17 Jahren mit einer Grundkrankheit, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf einhergeht
Personen jeden Alters mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko in der medizinischen und/oder pflegenden Versorgung
Familienangehörige und enge Kontaktpersonen ab dem Alter von sechs Monaten von Personen, bei denen nach einer Covid-19-Impfung keine schützende Immunantwort zu erwarten ist
Frauen im gebärfähigen Alter und Schwangere