Neuer Friedensplan - Selenskyj möchte kurz vor den US-Wahlen einen Weg finden, den Krieg zu beenden

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Wolodymyr SelenskyjEfrem Lukatsky/AP/dpa

Selenskyj will Biden bei der UN-Generalversammlung im September einen Plan zur Beendigung des Krieges präsentieren und setzt dabei auf diplomatische und wirtschaftliche Maßnahmen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj plant, US-Präsident Joe Biden einen neuen Plan zur Beendigung des Krieges zu präsentieren. Dies soll bei der UN-Generalversammlung im September in New York geschehen. Selenskyj will den gleichen Vorschlag auch an die Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump machen.

Umfassender Plan könnte auf Schwierigkeiten stoßen

Bloomberg“ berichtet, dass der Plan ein umfassendes Paket zur Beendigung des Krieges durch diplomatische und wirtschaftliche Maßnahmen umfasst. Selenskyj betont, dass es „fair wäre, ihn zuerst dem US-Präsidenten zu präsentieren, denn es hängt von ihm ab, ob er erfolgreich sein wird.“ Die kürzliche ukrainische Offensive in der russischen Region Kursk sei Teil seines Plans.

Selenskyjs Plan könnte jedoch auf Schwierigkeiten stoßen, da er stark von der anhaltenden Unterstützung der westlichen Verbündeten abhängig ist, während deren Kriegsmüdigkeit wächst. Der Kreml fordert laut „Reuters“ zudem weiterhin, dass die Ukraine ihre Truppen aus den vier von Russland besetzten Regionen abzieht und ihren NATO-Beitritt aufgibt, bevor ein Waffenstillstand ausgehandelt wird. Selenskyj bezeichnete Gespräche mit Putin deshalb als „leer und bedeutungslos“.

Unterstützung durch den Globalen Süden bleibt aus

Selenskyjs Versuch, wichtige Nationen des Globalen Südens für seinen Friedensplan zu gewinnen, war auf einem Gipfel in der Schweiz im Juni weitgehend erfolglos. Viele Staaten entsandten nur rangniedrige Delegationen und lehnten es ab, eine abschließende Erklärung zu unterzeichnen.

Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten bekräftigte zuletzt Pläne für einen zweiten Gipfel in einem Land des Globalen Südens. Er glaubt laut „Bloomberg“, dass Russland einen Gipfel nicht ignorieren könne, wenn auch andere BRICS-Mitglieder wie Brasilien, Indien, China und Südafrika beteiligt wären.