"Mein neuer Held": Darum feiert das Netz "heute journal"-Moderator Claus Kleber

Dieses Interview wird NRW-Familienminister Joachim Stamp so schnell nicht vergessen: Im "heute journal" wurde der FDP-Politiker von Moderator Claus Kleber in Grund und Boden argumentiert. Ein Zusammenschnitt des Videos avancierte nun zum Twitter-Hit.

Die Kontakte seien weiter einzuschränken und in der Öffentlichkeit solle man sich nur im wirklichen Bedarfsfall bewegen: Nach den neuesten Empfehlungen der Bundesregierung lässt sich bei dem Lockdown light das Wörtchen light getrost streichen. Trotz der erneut verschärften Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll der Schulunterricht weiter durchgezogen worden, zwar mit strengen Beschränkungen wie Maskenpflicht und permanentem Lüften, aber mit voller Klassenstärke. Der NRW-Familienminister Joachim Stamp stellte sich zu diesem Thema am Montag den Fragen von "heute journal"-Moderator Claus Kleber.

Ein Zusammenschnitt des Interviews ging nun auf Twitter viral, feiert Kleber und lässt Stamp in einem alles andere als guten Licht dastehen. Versehen mit dem Kommentar "Mein neuer Held: Claus Kleber. K.o. nach der 3. Runde. Guter Mann!", teilte der Deutschlehrer und Comedian Johannes Schröder einen kurzen Clip des Interviews, der fast 123.000-mal angesehen wurde und über 2.300 Retweets provozierte. Auch die Kommentare zeigten die Begeisterung der Twitter-User. So wurde Kleber mit den Worten "Yesss, nach allen Regeln der Kunst zerlegt" gefeiert, ein anderer User verkündete überschwänglich: "Ich heirate diesen Kleber."

"Etwas anderes haben Sie nach acht Monaten Vorbereitung in den Schulen nicht zu bieten"

"Warum erlauben die für die Schulen verantwortlichen Länder nicht diesen halben Unterricht?", fragt Kleber in Runde 1 des virtuellen "Boxkampfes" nach. Daraufhin verwies Stamp darauf, "alle Studien" hätten gezeigt, dass Schulen keine "Virenschleuderautomaten" seien - woraufhin Kleber auf eine neue Münchner Studie verwies, die das Gegenteil besagt. Doch Kleber war noch lange nicht fertig und legte nach, dass sich Lehrer- und Elternverbände mit Virologen einig seien, dass derzeit zu wenig getan werde.

Dem Argument Stamps, es brauche für Unterricht in Teilgruppen doppelt so viel Lehrer wie bisher, hielt der Moderator kritisch entgegen, es bedürfe eines "Anschlusses des digitalen Klassenzimmers an das real existierende Klassenzimmer". Zur Bekräftigung seines Arguments verwies Kleber auf die Corona-Konferenz der Länderchefs: "Kein Ministerpräsident würde mehr in einen engen Raum mit 30 anderen Menschen gehen. Die Schüler sollen das tun. Etwas anderes haben Sie nach acht Monaten Vorbereitung in den Schulen nicht zu bieten."