Neuer Mietspiegel vorgestellt: Wohnen in Köln wird immer teurer

Die Mieten steigen im Durchschnitt um rund 3,5 Prozent.

Die Mieten in Köln steigen weiter, im Durchschnitt um rund 3,5 Prozent. Das zeigt der Mietspiegel 2017, der am Dienstag von der Arbeitsgemeinschaft vorgestellt worden ist, die ihn alle zwei Jahre erstellt. In allen fünf Gruppen, die nach dem Alter der Gebäude gebildet werden, hat sich „das Mietniveau moderat erhöht“, sagte Ellen Lindner von der Rheinischen Immobilienbörse. Vor allem im Segment der preiswerten Wohnungen der Baujahre bis 1960 und 1961 bis 1975 seien die Mieten relativ stark gestiegen. Lindner sprach von einem „Nachfragedruck“, in erster Linie erzeugt vom anhaltenden Zuzug von Mietern. „Wohnen in Köln wird immer teurer“, beklagte Jürgen Becher, Geschäftsführer des Mietervereins Köln, auch wenn er „Schlimmeres befürchtet“ habe. „Für den Durchschnittsverdiener wird es immer schwieriger, in der Stadt bezahlbaren Wohnraum zu finden.“ Deshalb müsse der Wohnungsbau angekurbelt werden. Die Stadt solle dafür sorgen, dass Grundstücke „in ausreichender Zahl und zu angemessenen Konditionen“ zur Verfügung gestellt werden. Außerdem forderte Becher, die seit Mai 2015 geltende „Mietpreisbremse“ nachzubessern, beispielsweise dadurch, die Ausnahmetatbestände zu streichen. Bisher sei die Regelung, die übermäßige Mitsteigerungen verhindern soll, bloß ein „stumpfes Schwert“. Für sich spreche, dass der Kölner Mieterverein bisher nur mit zwei Fällen zu tun gehabt habe, in denen die Mietpreisbremse angewendet worden sei. Steigerungsrate in Köln im Vergleich eher mäßig Der Hauptgeschäftsführer des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins Thomas Tewes sagte, der Mitspiegel zeige, dass die Steigerungsrate in Köln im Großstadtvergleich eher gemäßigt sei. Das Bild verzerrt hätten häufige Berichte über Raten von 30 und mehr Prozent. Innerhalb der Stadt gebe es „erhebliche Unterschiede“. Während man den Kölner Westen „höherpreisig“ nennen könne, sei das Mietniveau besonders im Rechtsrheinischen moderat. Das Bild negativ beeinflusst habe auch die starke Zunahme der Nebenkosten, schließlich hätten Mieter meist die Bruttomiete im Blick. Mittlerweile mache dieser Anteil – von der Grundsteuer über den Betrag für die Müllabfuhr bis zu den Heizkosten – mindestens ein Viertel der Gesamtmiete aus. „Vor allem die Politik ist Preistreiber bei den Nebenkosten“, sagte Tewes. Für den Mietspiegel, den Interessenvertreter von Mietern und Vermietern, die Stadt und die Rheinische Immobilienbörse erstellen, sind Daten aus rund 23 700 Mietverträgen für frei finanzierte, also nicht öffentlich geförderte Wohnungen aus den letzten vier Jahren ausgewertet worden. In die Aufstellung sind nur die Nettokaltmieten eingegangen; Nebenkosten sind nicht berücksichtigt. Das Zahlenwerk, das als Orientierungshilfe bei der Festsetzung von Miethöhen dient, kann gegen eine Gebühr von 3,50 Euro aus dem Internet heruntergeladen werden....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta