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Neuer Zoff vor dem Bayern-Dortmund-Kracher

Von Cord Sauer

Hans-Joachim Watzke hält den plötzlichen «Hype» umd Trainer Tuchel und den BVB für aufgebauscht. Foto: Bernd Thissen

Der Countdown läuft. Am Sonntag ist es endlich so weit – das große Gipfeltreffen der momentan besten Teams der Liga steht bevor. Die Bayern empfangen die Borussia aus Dortmund (17:30 Uhr). Nur selten stand allerdings nur der Fußball im Mittelpunkt, wenn diese beiden Liga-Riesen aufeinandertrafen. So auch diesmal, denn: BVB-Geschäftsführer Aki Watzke hat wenige Tage vor dem Anpfiff ein weiteres Mal deutlich gemacht, was er vom Südrivalen hält.

Schon im April 2014 gab es Ärger, als Karl Hopfner, Präsident des FC Bayern, seinen Kollegen Watzke indirekt der Lüge bezichtigte. Damals ging es um eine Erklärung, die Watzke bezüglich eines von den Bayern gewährten Kredits in Höhe von zwei Millionen Euro aus dem Jahr 2004 abgegeben hatte. Die Sport BILD zitierte Hopfner damals mit den Worten: "Mit Baron von Münchhausen wäre Watzke noch geschmeichelt."

Anderthalb Jahre später scheint dieser Zoff längst nicht vergessen. Als in einem Sky-Interview mit Watzke die Frage nach einer Verbesserung des angespannten Verhältnisses zum Rekordmeister auftauchte, entgegnete Watzke: "Nö, das ist auch überhaupt nicht nötig." Eine klare Ansage! Von einem respektvollen Umgang sind die zwei Schwergewichte der Liga derzeit so weit entfernt wie der FC St. Pauli von der Champions League.

Rummenigge: Dortmund gehört in die CL

Immerhin – ein kollegialer Umgang scheint Watzke, Zorc, Rummenigge und Hopfner gelegentlich zu gelingen. Zu Rummenigges 60. Geburtstag am vergangenen Freitag würdigte Watzke die Verdienste des ehemaligen Nationalspielers. Kurz darauf meldete sich dieser in einem tz-Interview zu Wort und ließ verlauten: "Ich habe zu Hans-Joachim Watzke wieder ein sehr ordentliches Verhältnis. Wir haben eine gemeinsame Interessenslage, die lautet: Die Bundesliga und ihre Topvereine wettbewerbsfähig zu halten in Europa. Borussia Dortmund muss eigentlich von der Qualität her in der Champiosn League spielen."

Aber auch diese Aussage verstand Watzke scheinbar als kleinen Affront, reagierte leicht säuerlich: "Ich habe seine Lebensleistung zum Geburtstag gewürdigt. Vielleicht war das jetzt die Antwort darauf." Für kommenden Sonntag ist – wie gewöhnlich – ein gemeinsames Abendessen der Geschäftsführung anberaumt. Ob diesmal alle Beteiligten gemeinsam an einem Tisch sitzen werden, darf zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch stark bezweifelt werden.