Neues Buch erschienen - „Sie ist eine gute Frau“: Jetzt erklärt Trump, was er wirklich von Merkel hält
„Save America“ - so lautet der Titel von Donald Trumps neuestem Buch. Es ist ein Bildband, der auch Kommentare über ehemalige und aktuelle Regierungschefs aus aller Welt enthält - unter anderem Angela Merkel und Wladimir Putin.
„Save America“ heißt Donald Trumps neuestes Buch, das soeben auf dem US-Markt erschienen ist. „Die Kombination aussagekräftiger Fotos und Kommentare zeigt ein klares Bild von seiner Vision für die Zukunft, die Präsident Trump für unser Land vorschwebt“, so die vielversprechende Verlagswerbung.
Die Realität sieht anders aus. In dem Werk, das 99 Dollar plus Verkaufssteuern kostet, verliert Trum kaum ein Wort über seine Zukunftsvisionen. Dafür feiert er auf 360 Seiten Hochglanzfotos sich selbst und das, was er als größte Errungenschaften seiner Präsidentschaft (2016 bis 2020) betrachtet.
Sämtliche Bilder zeigen Trump, Trump und nochmals Trump – sowie hin und wieder Trumps Familienmitglieder. Vereinzelt sind die Seiten des Bildbands mit ein paar Worten oder kurzen Sätzen versehen. Der Großteil der Fotos soll aber offenbar für sich sprechen.
Viele der 360 Fotos zeigen Trump alleine
Buchkäufer können Trumps Tochter Tiffany im Brautkleid bei ihrer Hochzeit bewundern, Porträts seiner drei Söhne, Enkel sowie selbstverständlich Melania und Ivanka. Auch Trumps internationalen Golfplätzen werden zahlreiche Seiten gewidmet.
Hierzu gibt es sogar ein paar Sätze: Etwa darüber, wie er die Menschen immer wieder mit seinen herausragenden Golftechniken überrascht.
Viele der 360 Fotos zeigen Trump alleine: im Oval Office, auf der Bühne, vor der Air Force One, oder auf dem Militärfriedhof. Doch teils ist er auch an der Seite internationaler Staatschefs zu sehen. Ex-Kanzlerin Angela Merkel ist sogar auf mehreren Seiten neben Trump abgelichtet.
Auf einem Foto schlägt Merkel sich die Hände vors Gesicht. Auf einem anderen starren sie und Trump sich irritiert an. Im Gegensatz zu vielen anderen Regierungschefs widmet Trump ihr gleich mehrere Sätze.
„Die Welt verändert sich sehr“, heißt es unter einem Bild vom G7-Treffen 2019, auf dem neben Merkel und Trump auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie Japans Premierminister Shinzo Abe sitzen. „Von diesen Menschen hier sind die meisten nicht mehr an der Macht“, schreibt Trump und lobt den ermordeten Abe als „einen meiner engsten Freunde“.
Zweideutiges Kompliment für kanadischen Premier
Dann: „Angela führt Deutschland nicht mehr. Obwohl die Leute dachten, dass ich nicht mit ihr zurechtkam, habe ich mich sehr gut mit ihr verstanden. Sie war eine starke Führerin, die zwei Fehler machte in Sachen Energie, und dass sie über eine Million Fremde nach Deutschland kommen ließ. Deutschland musste einen hohen Preis dafür zahlen, aber sie ist eine gute Frau.“
Auch der kanadische Premierminister erhält ein zweideutiges Kompliment: „Justin Trudeau und ich haben uns sehr gut verstanden, aber wir hatten Differenzen, denn er ist sehr liberal und ich bin es, milde ausgedrückt, nicht. Es wird interessant, wie wir das in Zukunft machen werden, aber erst einmal muss ich dahin kommen.“
Im nächsten Satz bezeichnet er Trudeau als unehelichen Sohn des früheren Staatspräsidenten von Kuba: „Justin Trudeaus Mutter war schön und wild. In den 70ern ist sie mit den Rolling Stones herumgezogen, aber sie war auch mit Fidel Castro zusammen. Sie nannte ihn den 'heißesten Mann, den ich je kennengelernt habe' und viele glauben, dass Justin sein Sohn ist. Er schwört zwar, das ist nicht so, aber wie soll er das wissen?"
Trumps Logik: „Castro hatte gute Haare, der „Vater“ aber nicht, und Justin hat gute Haare und wurde ein Kommunist wie Castro.“
„Putin ist ein starker Mann“, findet Trump
Weniger, dafür aber ausschließlich positive Worte hat Trump für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan übrig („Er ist stark und liebt sein Land“), für Saudi Arabiens König Salman („Was für wundervoller Mann!“) sowie für Ungarns Premierminister Viktor Orban („Einer der größten Führer der Welt“).
Unter einem Foto, in dem Trump und Nordkoreas Diktator Kim Jong-Un sich die Hand geben, schwärmt Trump von ihrem „ehrlichen, direkten und produktiven Treffen“.
Wladimir Putin wird von Trump ebenfalls gelobt: „Putin ist ein starker Mann. Wir hatten eine Übereinkunft und haben uns gut verstanden. Unter meiner Präsidentschaft wäre er niemals in die Ukraine eingefallen. So traurig zu sehen, was da passiert ist, mit so viel Tod und Zerstörung!“
Letzte 20 Seiten zeigen Bilder des Attentatversuchs im Juli
Deutlich drohender wendet sich Trump an den Meta-CEO Mark Zuckerberg. Er warnt den Facebook-Gründer, er werde ihn gut im Auge behalten: „Er hat Facebook gegen mich gelenkt. Wenn er diesmal irgendetwas Illegales tut, wird er den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen, so wie andere auch, die in den Präsidentschaftswahlen betrügen.“
Die letzten 20 Seiten von „Save America“ zeigen Fotos von Trump nach dem Attentatsversuch im Juli. „Überall strömte Blut“, erinnert er sich. „Aber irgendwie fühlte ich mich trotzdem sehr sicher, weil ich Gott auf meiner Seite hatte.“
Unter dem inzwischen ikonischen Bild von Trump mit erhobener Faust und umringt von Geheimdienstagenten endet der Bildband mit den Worten: „Ich sollte gar nicht mehr hier sein. Ich bin nur hier durch die Gnade Gottes, des Allmächtigen“.