Neujahrsansprache: Angela Merkel warnt vor Fremdenhass und kritisiert Pegida

Genau wie Joachim Gauck in seiner Weihnachtsansprache hat sich auch Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache klar gegen die Ausgrenzung von Flüchtlingen gestellt. Die Kanzlerin verurteilt zudem die islamfeindlichen Demonstrationen der Pegida-Bewegung aufs Schärfste: "Heute rufen manche montags wieder 'Wir sind das Volk'. Aber tatsächlich meinen sie: Ihr gehört nicht dazu – wegen Eurer Hautfarbe oder Eurer Religion. Deshalb sage ich allen, die auf solche Demonstrationen gehen: Folgen Sie denen nicht, die dazu aufrufen! Denn zu oft sind Vorurteile, ist Kälte, ja, sogar Hass in deren Herzen!"

Seit dem Zweiten Weltkrieg habe es nicht mehr so viele Flüchtlinge gegeben, betont Angela Merkel. Zahlreiche Menschen müssen aus Kriegsgebieten flüchten, daher sei es "selbstverständlich, dass wir ihnen helfen und Menschen aufnehmen, die bei uns Zuflucht suchen", so die Kanzlerin in ihrer Neujahrsansprache. Zuwanderung sei ein "Gewinn für uns alle", stellt sie klar. Für Deutschland sei es ohnehin das größte Kompliment, "dass die Kinder Verfolgter hier ohne Furcht groß werden können."

Angela Merkel lobt zudem den Zusammenhalt Europas – besonders im Angesicht der Ukraine-Krise. "Es steht völlig außer Frage, dass wir Sicherheit in Europa gemeinsam mit Russland wollen, nicht gegen Russland", so Merkel. Allerdings sei auch außer Frage, "dass Europa ein angebliches Recht eines Stärkeren, der das Völkerrecht missachtet, nicht akzeptieren kann und nicht akzeptieren wird."

"Es ist und bleibt der Zusammenhalt, mit dem wir auch in Zukunft die großen Herausforderungen meistern können", weiß Angela Merkel. Immerhin habe auch der Zusammenhalt einer ganz besonderen Nationalmannschaft den WM-Titel im Sommer 2014 erbracht. Schlussendlich sei klar: "Auch im kommenden Jahr sollten wir gemeinsam alles daran setzen, den Zusammenhalt unseres Landes zu stärken. Er macht unsere Gesellschaft menschlich und erfolgreich."

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