Neukölln: Wie die Olsenbande: Männer scheiterten bei Juwelierüberfall

Der Eingang zum Gericht in Moabit (Archivbild)

Der Prozess erinnert an die legendäre Olsenbande. Vier Ganoven einer dänischen Kriminalkomödienserie, die immer wieder neue Pläne hatten und jedes Mal spektakulär an sich selbst scheiterten. In dem Verfahren vor einer Moabiter Strafkammer sind es nur drei Ganoven. Zwei sind angeklagt, einer ist noch auf der Flucht. Sie müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Raubes verantworten, nachdem sie am 16. Juni dieses Jahres ein Juweliergeschäft in der Neuköllner Karl-Marx-Straße überfielen.

Beide Angeklagten legen am Freitag umfassende Geständnisse ab. Der 26-jährige Cihan G. will erst am Morgen des Tattages von den Plänen erfahren haben. Der dritte Mann, dessen Namen er auch am Freitag vor Gericht nicht preisgeben möchte, soll von einem Tippgeber Hintergrundinformationen über das Juweliergeschäft bekommen haben: Das Geschäft sei öfter ohne Aufsicht, weil sich der Inhaber und eine Mitarbeiterin in einem Nebenraum aufhalten. Er habe Schulden tilgen wollen und zugesagt, so Cihan G. Es sei fest verabredet worden, dass es keine Gewalt geben würde.

Es kam dann anders. Die Mitarbeiterin stand vor dem Juweliergeschäft und rauchte. Die drei Ganoven müssen sie aber gar nicht gesehen haben. Vor Gericht erzählt die 57-Jährige, dass einer einfach an ihr vorbei in den Laden stürmte. Den zweiten versuchte sie aufzuhalten, er habe sie aber beiseitegestoßen. Der dritte – Cihan G. – stand an der Tür Schmiere. Alle drei waren maskiert.

Der Laden war in diesem Moment tatsächlich leer,...

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