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Neun Mädchen aus Deutschland nach Syrien und Irak ausgereist

Ausreisen von jungen Mädchen und Frauen in Kampfgebiete seien an sich kein neues Phänomen, sagt Verfassungsschutzchef Maaßen. Foto: Tim Brakemeier

Aus Deutschland sind laut Verfassungsschutz bereits mehr als 70 Frauen aus der islamistischen Szene in das Kampfgebiet nach Syrien und in den Irak ausgereist.

«Fast 40 Prozent der Frauen sind jünger als 25 Jahre, darunter auch neun minderjährige Mädchen», sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt haben sich bislang rund 650 Islamisten aus Deutschland auf den Weg nach Syrien und in den Irak gemacht.

Ausreisen von jungen Mädchen und Frauen in Kampfgebiete seien an sich kein neues Phänomen, sagte Maaßen. Seine Behörde beobachte aber mit Sorge, dass sich die Propaganda der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zunehmend an junge Frauen und Mädchen richte.

«Im Internet kursiert eine Art Reiseführer für Frauen, der Hinweise gibt, wie man als Frau am besten ausreist. Junge Mädchen, die sich im Internet als IS-Sympathisantinnen zu erkennen geben, werden gezielt kontaktiert, um sie zu einer Ausreise und späteren Heirat mit einem Dschihadisten zu bewegen», sagte der Verfassungsschutzchef.

«Mittlerweile existieren sogar Tagebücher in sozialen Netzwerken mit romantischen Schilderungen von dem Leben dort. Es wird ihnen ein idyllisches Leben vorgegaukelt, letztlich wissen sie aber gar nicht, was sie in Wirklichkeit dort erwartet», sagte Maaßen. Den Mädchen und Frauen würden dort Reisepässe und Handys abgenommen. «Sie werden völlig isoliert.»

Verfassungsschutz zur islamistischen Szene in Deutschland

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Studie "Becoming Mulan? Female Western Migrants to ISIS"

Beratungsstelle Radikalisierung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge