Neuseelands Maori-König Tuheitia im Alter von 69 Jahren gestorben
Der König der indigenen Maori in Neuseeland ist am Freitagmorgen im Alter von 69 Jahren gestorben. König Tuheitia Potatau te Wherowhero VII. sei - nur wenige Tage nach dem 18. Jahrestag seiner Krönung - friedlich im Kreise seiner Familie gestorben, erklärte sein Sprecher Rahui Papa. Der Monarch war kurz zuvor nach gesundheitlichen Problemen am Herzen operiert worden.
Sein Sprecher bezeichnete den Tod des Königs als einen "Moment großer Trauer für die ganze Nation" und betonte, ein "Anführer" sei "ins Jenseits gegangen".
Der Leichnam des Maori-Königs wurde am Freitagnachmittag in der Nähe der Stadt Ngaruawahia im Norden der Insel aufgebahrt. Schwarz gekleidete Trauernde strömten in Scharen zu dem Verstorbenen. Im Anschluss sollte Tuheitia auf dem heiligen Berg Taupiri, der traditionell letzten Ruhestätte der Maori-Monarchen, beerdigt werden.
Die Rolle des Königs, der als Symbol der Nationalen Einheit galt, war vor allem zeremonieller Natur. Tuheitia trat in der Regel nur einmal im Jahr öffentlich auf. Dennoch war er prägend für die Identität der indigenen Bevölkerung Neuseelands, für deren Rechte er sich einsetzte.
Die Wahl seines Nachfolgers wird von einem geheimen Rat geleitet. Während der vergangenen Krankheitszeiten Tuheitias übernahm sein ältester Sohn Whatumoana Te Aa Paki die Amtsgeschäfte.
In Neuseeland leben etwa 900.000 Maori, dies entspricht 17 Prozent der Bevölkerung. Die Ankunft der Europäer in Neuseeland im 17. Jahrhundert brachte Kolonisierung, Diskriminierung und heftige Kriege mit sich. Ein 1840 zwischen den Briten und Hunderten von Maori-Häuptlingen unterzeichneter Vertrag gilt als Gründungsdokument Neuseelands.
kbh/ma