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Verhaltensforschung enthüllt: Diese Frauen sind am glücklichsten

Was brauchen Frauen, um glücklich zu sein? Vielleicht den idealen Mann an ihrer Seite, den sie heiraten und mit dem sie bis ans Ende ihrer Tage glücklich sein können. Oder ein Kind, um das gemeinsame Glück perfekt zu machen. Ein Verhaltensforscher aus England hat etwas anderes herausgefunden: Ausgerechnet unverheiratete Frauen ohne Kinder sind die glücklichsten. Doch wie kommt er darauf?

Frauen sind laut einem Verhaltensforscher am glücklichsten, wenn sie unverheiratet und kinderlos sind. (Symbolbild: Getty Images)
Frauen sind laut einem Verhaltensforscher am glücklichsten, wenn sie unverheiratet und kinderlos sind. (Symbolbild: Getty Images)

Sobald eine Frau die 30 überschritten hat, häufen sich langsam die Kommentare im Freundes- und Familienkreis: Die Uhr tickt! Wann willst du endlich heiraten? Du weißt schon, dass das Kinderkriegen mit dem Alter nicht einfacher wird? Die besten Freundinnen sind entweder gerade schwanger oder haben kürzlich ein putzige Karte mit allen relevanten Daten des frisch eingetroffenen Nachwuchses verschickt: Unser Baby ist da! Unter der Haube sind sie natürlich längst, oft noch mit dem gleichen Freund, den sie schon in der Schule hatten. Als Ausnahme-Frau ohne Mann und Familie fühlt man sich nicht nur dezent unter Druck gesetzt, sondern auch unzulänglich. Was auch an unserer Gesellschaft liegt, die seit jeher das Bild “Ehe und Kinder“ mit Erfolg und Glück im Leben verknüpft.

Glück: Was sagt die Wissenschaft dazu?

Paul Dolan, Professor für Verhaltensforschung an der “London School of Economics“, befasst sich mit der Ursachen, Folgen und der Messung des Glücks. Er kennt das Stigma, dass Frauen im mittleren Alter durch die Gesellschaft erfahren – und hat einen etwas anderen Blickwinkel: “Nehmen wir eine Single-Frau mit 40 Jahren. Die Reaktionen sind oft: ‘Oh mein Gott, das ist aber traurig. Aber irgendwann kommt schon noch der Richtige und alles ändert sich.‘ Nein, vielleicht trifft sie den falschen Mann und es ändert sich alles im negativen Sinn. Vielleicht trifft sie einen Mann, der sie unglücklich macht und sie letztendlich schneller sterben lässt.“

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Dolan fand in langfristigen Studien heraus, dass gerade Frauen, die weder verheiratet sind noch Kinder haben, die glücklichste Bevölkerungsgruppe sind. Seine Daten würden zeigen, dass althergebrachte, traditionelle Erfolgssymbole nicht zwingend für Zufriedenheit stehen, meinte er bei einem kürzlichen Auftritt im Rahmen des “Hay Festivals“ in London.

Unverheiratet und kinderlos: Gilt das auch für die Männer?

Im Gegensatz zu den Frauen gewännen Männer durch die Ehe, weil sie so “einen Gang zurückschalten“ müssten. “Diese Männer gehen weniger Risiken ein, verdienen mehr Geld und leben länger. Ihre Frauen müssen damit klar kommen und freuen sich vielleicht, sterben aber trotzdem früher, als wenn sie nie verheiratet gewesen wären“, meint der Verhaltensforscher. Aber was ist mit all den glücklichen Paaren, deren Liebe in der Ehe gipfelt? Die noch auf ihrer Silberhochzeit so innig miteinander tanzen wie am ersten Tag?

Ehe und Kinder bringen nicht immer Glück

In seinem Buch “Happy Ever After“ beschreibt Dolan, dass viele Ehepaare in seinen Studien nur dann voller Glück über ihre Beziehung wären, wenn der Partner mit im Raum gewesen war. Sobald er sie alleine befragt hätte, wäre es das Gegenteil gewesen. Sowohl die Ehe als auch Kinder sind laut Dolan eben nicht für jeden die schöne, tolle, glückliche Erfahrung, wie es in unserer Gesellschaft gepredigt wird.

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Die Verhaltensforschung liefert ohne Zweifel interessante Daten. In Stein gemeißelt ist sie aber nicht. Ob überzeugte Single-Frau oder happy mit Kind und Kegel, jeder ist selbst für sein Lebensglück verantwortlich. Heiraten und Kinder stellen das Leben völlig auf den Kopf. Ob sich das nun positiv oder negativ auf das eigene Leben auswirken wird, muss die Zeit zeigen. Denn Veränderungen sind nie leicht, aber wenn wir sie nicht eingehen, bereuen wir es vielleicht irgendwann.

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