Trainingsrückkehr: Neymar provoziert PSG weiter

Als Superstar Neymar mit einwöchiger Verspätung auf dem Trainingsgelände von Paris St. Germain aus einem schwarzen Van kletterte, dürfte man auch bei Dynamo Dresden aufmerksam hingeschaut haben: Der wechselwillige Brasilianer ist tatsächlich zurück. Bevor das Starensemble von Trainer Thomas Tuchel am Dienstag für ein Testspiel dem sächsischen Traditionsklub einen Kurzbesuch abstattet, gab es aber mächtig Redebedarf.

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Denn der kapriziöse Fußballer will nach zwei Jahren in der französischen Hauptstadt liebend gern zum FC Barcelona zurückkehren - und greift dazu seit Tagen zu unpopulären Methoden. Am Montag hielt er sich bedeckt, doch mit spitzen Bemerkungen sorgte Neymar, der die Copa America wegen einer Verletzung verpasst hatte, zuletzt für einigen Wirbel.

"Zu keiner Zeit respektlos"

In einem Interview mit dem Portal "Oh my Goal" nannte der 27-Jährige am Wochenende gleich zweimal das 6:1 von Barcelona im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League 2017 gegen PSG als bemerkenswertesten Moment seiner Karriere - neben dem gegen Deutschland gewonnenen Olympiafinale 2016. "Wir waren danach alle wie verrückt. Wir hätten uns nicht besser fühlen können", sagte er.

Sein Vater Santos versicherte aber, dass die Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen seien: "Zu keiner Zeit wollte er PSG oder den Spielern respektlos gegenübertreten."

Das alles geschah, nachdem Neymar beim Trainingsauftakt in der vergangenen Woche bereits unentschuldigt gefehlt und angebliche Verpflichtungen in seiner Heimat Brasilien vorgeschoben hatte. "Neymar war zur vereinbarten Zeit nicht am Treffpunkt erschienen, ohne zuvor vom Klub eine Erlaubnis eingeholt zu haben", hatte Paris in einer Mitteilung geschrieben.

PSG gibt Neymar Freigabe

Erst am Montag, sieben Tage später, folgte die Anreise nach Frankreich, wie ein Video der Sportzeitung L'Equipe zeigt. Mit schwarzer Kappe und weißem Shirt verschwand Neymar in einem Gebäude auf dem Trainingsgelände Camp des Loges, nachdem er in einem schwarzen Van vorgefahren war. Anschließend nahm er laut eines Berichts des TV-Senders RMC Sport an einer Einheit unter Ausschluss der Öffentlichkeit teil. PSG bestätigte dies zunächst nicht.

Neymar hatte bis 2017 bei Barca unter Vertrag gestanden, ehe er für die Rekordablöse von 222 Millionen Euro nach Paris wechselte. Sofern ein "für alle Beteiligten zufriedenstellendes Angebot" eingehen werde, sagte PSG-Sportdirektor Leonardo unlängst der französischen Tageszeitung Le Parisien, "kann Neymar PSG verlassen". Barca, das gerade erst 120 Millionen Euro für den französischen Weltmeister Antoine Griezmann ausgegeben hat, sucht derzeit nach Finanzierungsmöglichkeiten.

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Ob am Dienstag auch für Neymar die Reise nach Deutschland ansteht, ist fraglich. Der millionenschwere Klub aus Paris reist erst am Spieltag für die Partie im Rudolf-Harbig-Stadion (20.20 Uhr/MDR) zum Zweitligisten und wird unmittelbar im Anschluss nach Paris zurückkehren. Vier Tage später steht ein weiterer Test bei der Saisoneröffnung des Bundesliga-Absteigers 1. FC Nürnberg an.

Neymar dürfte hoffen, dass er Barcelona dann schon einen großen Schritt näher ist.