"Er kann nichts": Frank Elstner stichelt gegen Moderator Elton, der reagiert prompt

Hausbesuch bei einer TV-Legende: Pierre M. Krause traf einen erstaunlich fidelen Frank Elstner in Baden-Baden. Zwischen Physio-Praxis und Tischtennisplatte nannte der "Wetten, dass ..?"-Erfinder seinen größten Fehler als Show-Produzent und einen Kollegen, dessen Karriere ihm "ein Rätsel" sei.

Frank Elstner hält große Stücke auf seinen Gast Pierre M. Krause. Das gilt nicht für alle deutschen TV-Moderatoren. (Bild: SWR)
Frank Elstner hält große Stücke auf seinen Gast Pierre M. Krause. Das gilt nicht für alle deutschen TV-Moderatoren. (Bild: SWR)

So angriffslustig hat man den Grandseigneur der deutschen Fernsehunterhaltung selten erlebt. Was sich nicht alleine darin erschöpft, dass Frank Elstner seinem Besucher Pierre M. Krause beim Tischtennis nicht den Hauch einer Chance ließ. Der an Parkinson erkrankte Show-Moderator und "Wetten, dass ..?"-Erfinder hielt auch mit scharfer Kritik an der Branche nicht hinter dem Berg.

Vom jüngeren Gast gefragt, ob es einen Kollegen im Showgeschäft gebe, den er gar nicht ausstehen könne, antwortete Elstner in der Begegnungsreihe "Kurzstrecke mit Pierre M. Krause" (abrufbar auf YouTube und in der ARD-Mediathek) offen: "Da gibt's viele." Sogar einen Namen ließ sich der 80-Jährige bereitwillig entlocken: "Mir ist bis heute ein Rätsel, wie ein Mann wie Elton Karriere machen kann. Der ist sicher sehr nett. Aber er kann nichts."

Pierre M. Krause: "Es reicht oft auch, sympathisch zu sein"

Sichtlich überrascht über die unverblümte Antwort erwiderte Krause: "Die Qualitätsansprüche haben sich verschoben. Es reicht oft auch, sympathisch zu sein." Elton, bürgerlich Alexander Duszat, wurde einst als "Show-Praktikant" von Stefan Raab in dessen ProSieben-Formaten bekannt und führt heute durch große Show-Strecken im Privatfernsehen ("Schlag den Star"), aber auch bei den Öffentlich-Rechtlichen. Im ARD-Quotenhit "Wer weiß denn sowas?" gehört er zum festen Rateteam.

Bei Instagram hat Elton inzwischen mit Ironie auf die Kollegenschelte reagiert. Er teilte den entsprechenden Video-Auschnitt und schrieb dau: "Vielleicht hat er recht... Aber Moment... ich kann ein Bier mit nem Feuerzeug öffnen und unfassbar viel und gut essen." Pierre M. Krause bemühte sich in der Kommentarspalte um Deeskalation: "Ich würde bei einem Tischtennis-Match zwischen Dir und Frank Elstner den Balljungen machen! Mehr kann ich auch nicht."

"Ich war ein blöder Geschäftsmann. Sonst hätte ich 'Wetten, dass ..?' nie verkauft."

Doch auch Selbstkritik äußerte Frank Elstner im überaus launigen und dann immer wieder ernsten Gespräch mit Pierre M. Krause. Mit Begriffen wie "Stolz" und "Legende" könne er wenig anfangen mit Blick auf seine Unterhalter-Karriere. "Legende sagt man sehr schnell. Boris Becker ist auch eine Legende", relativierte er. "Ich bin stolz auf meine Kinder, aber doch nicht stolz auf meine Arbeit. Ich bin immer schlecht gelaunt nach einer Sendung, weil ich als Erster weiß, was ich falsch gemacht habe."

Noch kritischer blickt Elstner nur auf sein Engagement als Produzent von Fernsehshows. "Das war mein Fehler." Warum? "Ich bin kein Geschäftsmann", räumte der in Baden-Baden lebende TV-Pionier beim Hausbesuch ein. "Ich war ein leider blöder Geschäftsmann. Sonst hätte ich 'Wetten, dass ..?' nie verkauft." Die ZDF-Erfolgsshow gab Elstner 1987 nach sechs erfolgreichen Jahren an Thomas Gottschalk ab. Die verschiedenen Moderationsstile habe er seinem Nachfolger gegenüber einmal so erklärt: "Der Thomas ist der Mittelpunkt einer Sendung, und ich stelle meine Gäste in den Mittelpunkt. Das ist der ganze Unterschied."

Frank Elstner will zur Tischtennis-WM

Gesundheitlich geht es Elstner trotz Parkinson und dank ehrgeiziger Physiotherapie außerordentlich gut, wie er nicht nur behauptet, sondern auch unter Beweis stellt - nicht zuletzt an der Tischtennisplatte. "Ich habe das große Glück, im richtigen Moment vernünftig gelebt zu haben", erklärte er den Grund. "Und ich habe heute die große Lust, mit meinen Kindern auszugehen und nicht hinterherzuwackeln als alter Mann, dem man eine Freude macht, wenn man ihn noch mal an die frische Luft bringt. Ich habe fünf Kinder, ich habe eine wunderbare Enkelkinderschar, die motivieren mich alle."

Übrigens auch zu einer ganz besonderen sportlichen Herausforderung: "Ich will mich auf jeden Fall anmelden bei der Weltmeisterschaft für Parkinsonkranke im Tischtennis." Ein Platz unter den besten 16 ist das Ziel.

Im Video: "Das ist ein schreckliches Gefühl" - So geht es Frank Elstner mit seiner Parkinson-Erkrankung