Niederländische Bauern laufen Sturm: Stickstoffreduktion um bis zu 95 % beschlossen
Umweltschutz in den Niederlanden: Stickstoffreduktion um bis zu 95 % beschlossen
Die Landwirte in den Niederlanden sind verärgert über die geplanten strengeren Maßnahmen zur drastischen Reduzierung der Stickstoffemissionen.
Die niederländische Regierung hat ihre Ziele vorgestellt, die zum Schutz der Natur an vielen Orten eine Reduzierung von bis zu 70 % und an anderen Orten sogar bis zu 95 % vorschreiben.
Die Regierung spricht von einem "unvermeidlichen Übergang".
Große Umwälzungen in der milliardenschweren Agrarindustrie
Die Landwirtschaft ist ein Schlüsselsektor der niederländischen Wirtschaft, mit Exporten im Wert von fast 105 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Allerdings ist der Preis dafür die Produktion umweltschädlicher Gase.
Das kleine, dicht besiedelte Land mit 17,5 Millionen Einwohnern hat einen großen Tierbestand: fast vier Millionen Rinder, 12 Millionen Schweine und 100 Millionen Hühner werden gehalten.
Die Niederlande sind nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt, bei Fleisch liegt da Land auf Platz 6.
Eine Gruppe verärgerter Landwirte hat bereits zu einer Demonstration in Den Haag noch in diesem Monat aufgerufen, um gegen die Vorschläge vom Freitag zu protestieren. Bei früheren Protesten des Agrarsektors haben Hunderte von Traktoren die Straßen im ganzen Land verstopft und sich in einem Park in Den Haag versammelt.
Nachhaltigkeit, Umsiedlung oder Stilllegung sind die Optionen, vor denen die Landwirte stehen - dafür stehen 24,3 Milliarden Euro an Subventionen zur Verfügung. Viele Landwirte wird das dazu veranlassen, ihre Viehbestände drastisch zu reduzieren oder sie ganz abzuschaffen.
Die Provinzregierungen in den Niederlanden haben nun ein Jahr Zeit, um konkrete Pläne zu erstellen, mit denen die Ziele erreicht werden sollen.
Ziel des Stickstoffplans ist eine 50-prozentige Reduzierung der gesamten Stickstoffemissionen bis 2030.