Niederlande wollen deutschen Teil von Netzbetreiber Tennet möglichst bald verkaufen
Die niederländische Regierung will den deutschen Teil des im Besitz des niederländischen Staates befindlichen Stromnetzbetreibers Tennet möglichst bald verkaufen. Nach Möglichkeit soll der Verkauf zu Beginn des kommenden Jahres geschehen, wie ein Sprecher des niederländischen Finanzministeriums am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dafür gebe es zwei Optionen: einen Börsengang oder den privaten Verkauf von Aktien.
Die niederländische Regierung hatte am Dienstag eine Kreditlinie in Höhe von 19 Milliarden Euro für Tennet für die Jahre 2025 und 2026 angekündigt. Zugleich betonten die zuständigen Regierungsvertreter, dass sie vermeiden wollten, dass Geld niederländischer Steuerzahler für Investitionen in Deutschland verwendet werde.
Der Sprecher des Finanzministeriums betonte nun, dass der Kreditrahmen - im Detail sind zwei Milliarden für 2025 und 17 Milliarden für 2026 vorgesehen - sowohl für den niederländischen als auch für den deutschen Unternehmensteil von Tennet vorgesehen sei. Die Regierung setze jedoch auf eine baldige "strukturelle Lösung", damit der Kredit nicht abgerufen werden müsse. Demnach würde der Verkauf des deutschen Unternehmensteils die nötigen Investitionskosten decken.
Tennet ist in Deutschland einer der vier großen Übertragungsnetzbetreiber. Die Bundesregierung wollte dem niederländischen Staat das gesamte deutsche Geschäft abkaufen, die Transaktion scheiterte jedoch in diesem Jahr: Nach dem weitreichenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds fehlte das Geld.
Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte dazu im Juni, "weiterhin Interesse an einer strategischen Minderheitsbeteiligung an Tennet Deutschland im Rahmen eines Konsortiums" zu haben. Tennet spiele eine wichtige Rolle für die Energiewende.
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