„Wir werden das niemals verarbeiten können“ - Junge (7) stirbt bei Schwimmstunde – Vater erhebt schwere Vorwürfe gegen Schule
Der 7-jährige Hridhaan Pandya ist bei seiner ersten Schwimmstunde im Schulunterricht auf tragische Weise verstorben. Rund ein Jahr später spricht der Vater des verstorbenen Kindes erstmals in der Öffentlichkeit und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Schule.
Fast ein Jahr nach dem tragischen Vorfall im schwäbischen Konstanz (Baden-Württemberg) ist die Familie von Hridhaan immer noch in tiefer Trauer. Erst jetzt hat der Vater die Kraft gefunden, öffentlich über den Verlust seines Sohnes zu sprechen.
„Das ist das letzte Mal, dass wir ihn gesehen haben – rennend, glücklich und aufgeregt“, sagte der 38-jährige Darshan Pandya im Gespräch mit RTL über den 18. September 2023, als er seinen Sohn zum letzten Mal lebend sah.
Vater erhebt Vorwürfe gegen Schule: „Dann sind diese Formulare doch nutzlos“
Vor der Schwimmstunde hätten alle Eltern Formulare ausgefüllt, um anzugeben, ob ihre Kinder schwimmen können. Hridhaan war einer der sieben Nichtschwimmer in der Gruppe. Doch die Schule habe nach Ansicht des Vaters einen folgenschweren Fehler begangen: „Sie haben Lehrer zum Unterricht geschickt, die die Klasse überhaupt nicht kannten. Es waren nicht ihre eigenen Klassenlehrer. Und wenn da 20 Kinder sind und ich kenne weder deren Gesichter noch Namen, dann sind diese Formulare doch nutzlos“.
Zu Beginn der Schwimmstunde sollten die Kinder ein Spiel namens „Autowaschanlage“ spielen, bei dem auch die Nichtschwimmer mehrfach den Kopf unter Wasser tauchen sollten. Hridhaan tauchte jedoch nicht mehr auf. „Jemand hat nach einer Zeit mein Kind auf dem Grund liegen sehen und dann hat vermutlich eine Lehrerin ihn rausgezogen. Aber zu dem Zeitpunkt war er schon tot“, erzählte der Vater gegenüber „RTL“.
„Auch heute wachen wir nachts auf und haben Albträume“
Der 7-jährige Junge konnte zunächst noch reanimiert und ins Krankenhaus gebracht werden, starb jedoch neun Tage später in der Klinik. Gegen die verantwortlichen Lehrerinnen wird nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. „Die Staatsanwaltschaft Konstanz geht davon aus, dass beiden Lehrerinnen ihre Aufsichts- und Betreuungspflicht verletzt haben“, so Staatsanwalt Andreas Mathy. Bei einer Verurteilung könnte ihnen bis zu fünf Jahre Haft drohen.
Im kommenden Jahr soll vor Gericht geklärt werden, was genau während der Schwimmstunde passiert ist. Bis dahin bleibt die Familie von Hridhaan in Ungewissheit und tiefer Trauer. „Auch heute wachen wir nachts auf und haben Albträume, weil wir unseren Sohn nicht mehr haben. Wir werden das niemals verarbeiten können“, so Darshan Pandya.