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Nobelpreisträger Yunus: Das Wort Ruhestand sollte in Rente

Der bangladeschische Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus. Foto: Georg Hochmuth/Archiv

Der bangladeschische Wirtschaftswissenschaftler und Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus würde gerne das Wort «Ruhestand» selbst in Rente schicken.

«Menschen bleiben bis zum letzten Atemzug aktiv. Es gibt keinen Grund, warum es zu einem bestimmten Punkt eine Pause oder ein Anhalten geben sollte», sagte Yunus im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Er ist am Sonntag 75 Jahre alt geworden. «Jeden Tag habe ich neue Ideen», sagte er.

Yunus hatte im Jahr 2006 zusammen mit der von ihm gegründeten Mikrokreditbank Grameen-Bank den Friedensnobelpreis bekommen. Die Bank hat Millionen von Kredite im Wert von oft nur ein paar Dutzend Dollar an Kleinstunternehmer vergeben, die von klassischen Banken nicht als kreditwürdig eingestuft werden. Die Idee fand weltweit Nachahmer. Im Jahr 2011 musste Yunus alle Ämter in der Bank niederlegen, da er das Rentenalter Bangladeschs, das bei 60 liegt, um elf Jahre überschritten hatte.

Yunus' erklärtes Ziel ist es, auch dank der Vergabe von Mikrokrediten die Armut zu besiegen. Bangladesch sei da auf einem guten Weg: Schon lange vor dem Ablauf der Frist für die Millennium-Entwicklungsziele habe das Land die Zahl der Armen halbiert. «Nach dem Jahr 2050 soll es keine armen Menschen mehr geben. Es gibt keinen Grund dafür, absolut keinen Grund«, sagte Yunus. Armut sei eine Schöpfung der Finanz- und Wirtschaftssysteme.

Interview mit Yunus auf Seite des Nobelpreises

UN zu Yunus

Biografie von Yunus auf Nobelpreis-Homepage

Lebenslauf von Yunus auf seiner Homepage

Artikel von Milford Bateman