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Nonnen plündern Schulkasse für Trips nach Las Vegas

Zwei Ordensschwestern verprassten jahrelang Gelder einer katholischen Schule. (Symbolbild: Alberto Caroppo/EyeEm/Getty Images)
Zwei Ordensschwestern verprassten jahrelang Gelder einer katholischen Schule. (Symbolbild: Alberto Caroppo/EyeEm/Getty Images)

Zwei Nonnen einer katholischen Schule in der kalifornischen Stadt Torrance stahlen jahrelang hohe Summen aus der Schulkasse – und verprassten das Geld in den Casinos von Las Vegas.

Wie “Press Telegram” berichtet, habe man es mit einer Summe von mindestens 500.000 Dollar (etwa 439.262 Euro) zu tun, die sich die beiden Ordensschwestern von Schulgeld, Gebühren und Spenden genommen haben sollen. Dabei handele es sich allerdings nur um das, was Ermittler in den Bankakten der letzten sechs Jahre definitiv nachweisen konnten. Möglicherweise ist die Summe noch deutlich höher. Das erklärte das Erzbistum Los Angeles den Eltern und Schülern auf einem Treffen, von dem ein zweistündiger Audiomitschnitt veröffentlicht wurde.

Das Kuriose: Während die Schule jahrelang versuchte zu sparen und mit dem Budget hauszuhalten, verprassten die Nonnen das Geld auf Casino-Trips, so die Erklärung von Schulleitung und Eltern. Die Schule hatte den Skandal letzte Woche öffentlich gemacht und der Polizei gemeldet, dass die beiden Ordensschwestern “involviert in den persönlichen Missbrauch von Schulgeld” seien.

Langjährige Direktorin und Lehrerin

Bei den Ordensschwestern handelt es sich um die ehemalige Direktorin, Schwester Mary Margaret Kreuper, die die Schule 29 Jahre lang geleitet hatte sowie Schwester Lana Chang, welche dort 20 Jahre lang als Lehrkraft tätig gewesen war. Bemerkt wurde der Diebstahl, als vor der Pensionierung der Nonnen eine Routine-Buchprüfung vorgenommen wurde. Aufgrund von Ungereimtheiten entschied sich die Schule, Ermittler zu engagieren.

Kooperation mit der Polizei, aber keine Anklage

Die Erzdiözese sagte der Polizei ihre Kooperation zu, möchte allerdings nicht klagen. Das habe sie entschieden, weil sich der Schwesternorden bereit erklärt habe, der Schule das Geld zurückzuzahlen und Kreuper und Chang “schwer zu sanktionieren”.

Die beiden mittlerweile pensionierten Nonnen gestanden den Diebstahl und zeigten sich reumütig. In einem Brief der Schule an die Eltern erklärte der Schulpfarrer Michael Meyers, die Schwestern würden ihre Taten “zutiefst bereuen” und bäten um “Vergebung und Gebete”. “Sie und der Orden beten, dass Sie nicht das Vertrauen in die Erzieher und die Leitung der Schule verloren haben”, so der Pfarrer, der zudem versicherte, dass der Diebstahl die Qualität der Schulbildung nicht beeinträchtigt habe.

Dass das Erzbistum keine Anklage erhebt, empört einige Eltern. “Wir waren für sie wie ein Bankautomat, die Schule weiß das und strebt dennoch nicht nach Gerechtigkeit”, so der Vater eines Schülers zur “Southern California News Group”.