Nordkorea: So gefährlich sind die Hacker von Kim Jong Un

Kim Jong Un beschäftigt 6.000 hochbegabte Hacker in den Reihen seines Militärs.

Cyber-Terror, zerstörte Städte oder Atomunfälle: Zu all dem sind die geheimen Hacker von Nordkorea in der Lage, warnt Professor Kim Heung-Kwang jetzt im Gespräch mit der "BBC". Er hatte selbst 20 Jahre lang an der Hamheung Computer Technology University gelehrt und war 2004 aus Nordkorea geflohen. Selbst habe er seinen Schülern nicht das Hacken beigebracht, allerdings hätten sie später die berüchtigte Organisation "Büro 121" gegründet.

Diese soll hauptsächlich aus China agieren und mittlerweile fast 6.000 Menschen umfassen - alles hochbegabte Hacker, die laut Kim Heung-Kwang mitunter schon als 17-Jährige rekrutiert und in der Hauptstadt Pjöngjang auf einem Campus hinter Stacheldraht ausgebildet werden, im Auftrag des Militär-Geheimdienstes von Nordkorea. Die Mitarbeiter des "Büro 121" würden außerdem zu den besten Verdienern des Landes zählen und die Elite im Militär von Kim Jong Un darstellen. 10 bis 20 Prozent des Militärbudgets würde außerdem in die Cyber-Truppe wandern.

Sorge sollte es der Welt bereiten, wozu die Hacker fähig sind: Während ihnen zuletzt die Attacke auf Sony Pictures nachgesagt wurde, arbeiten sie laut des Professors an einem Stuxnet-Computerwurm, der ganze Städte zerstören könne. Anfang des Jahres sollen die Cyber-Terroristen zudem einen Angriff auf ein südkoreanisches Atomkraftwerk durchgeführt haben, der glücklicherweise keinen ernstzunehmenden Schaden anrichtete. Wäre jedoch das Computersystem des Reaktors betroffen gewesen, hätte dies dramatische Folgen haben und Menschenleben fordern können, warnt Kim Heung-Kwang.

Das Hauptziel der Hacker-Truppe von Kim Jong Un sei es, andere Länder, darunter insbesondere Südkorea, zu terrorisieren und somit die Stellung von Nordkorea als Cyber-Kriegsmacht zu untermauern