Nordkorea reagiert mit Raketen auf Feldübungen in Südkorea

Kim Jong Un reagiert auf US-Manöver: Nordkorea feuert Raketen ab

Das sieht Nordkorea gar nicht gern: Die USA und Südkorea haben ihre gemeinsamen Militärübungen begonnen – und Kim Jong Un reagiert. Zwei Kurzstreckenraketen wurden von Nordkoreas Militär in Richtung offenes Meer abgefeuert, berichten Sprecher der südkoreanischen Armee. Die Geschosse sollen eine Reichweite von fast 500 Kilometern gehabt haben und zum Typ Scud gehören.

Beide Länder fühlen sich provoziert: Wie in jedem Jahr bestreiten die südkoreanischen Truppen zusammen mit den im Land stationierten US-Soldaten die Frühjahrsübungen. Fast zwei Monate lang werden Feldübungen unter dem Namen "Foal Eagle" durchgeführt, zudem gibt es eine Kommandoschulung namens "Key Resolve". Mehr als 200.000 südkoreanische Soldaten und mehrere Tausend US-Kämpfer nehmen daran teil.

Nordkorea hatte die Manöver kritisiert und sie als Zeichen der Feindseligkeit gedeutet. Von der Regierung aus Pjöngjang hieß es zuletzt, dass die koreanische Halbinsel am Rande eines Krieges stehe. Die Armee bereite sich derzeit "politisch und ideologisch, militärtechnisch und materiell" auf einen Krieg vor, so Machthaber Kim Jong Un laut der amtlichen Nachrichtenagentur "KCNA". Die einzig angemessene Reaktion auf Südkoreas Zusammenarbeit mit den USA seien "gnadenlose Angriffe", wird ein Militärsprecher zitiert.

Erst im Januar hatte Nordkorea einen vorläufigen Verzicht auf seine Atomwaffentests angeboten – unter der Voraussetzung, dass die gemeinsamen Manöver der USA und Südkorea nicht stattfinden. Washington lehnte ab, bezeichnete das Angebot als "indirekte Drohung". Zwei Jahre zuvor hatte Nordkorea sogar mit einem atomaren Erstschlag gedroht.

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