Nordkorea testet angeblich neue High-Tech-Waffe

Die von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellte Aufnahme soll Kim Jong Un auf einer Teststelle des nationalen Verteidigungsinstituts zeigen. Foto: kcna
Die von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellte Aufnahme soll Kim Jong Un auf einer Teststelle des nationalen Verteidigungsinstituts zeigen. Foto: kcna

Die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea sind ins Stocken geraten. Treibt Nordkorea währenddessen sein Atomwaffenprogramm voran?

Seoul (dpa) - Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un hat nach Angaben staatlicher Medien den Test einer neu entwickelten High-Tech-Waffe mit beobachtet.

Er habe das Testgelände eines nationalen Verteidigungsinstituts besucht, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag unter Berufung auf Berichte staatlicher nordkoreanischer Medien. Nähere Angaben über die Waffe wurden demnach nicht gemacht. Die Erprobung sei erfolgreich gewesen. Wenn die Berichte stimmen, wäre es der erste öffentliche Waffentest des nordkoreanischen Regimes seit dem Start einer Interkontinentalrakete im November 2017.

Im Vergleich zu den Ankündigungen von Waffentests in der Vergangenheit verwendeten die Staatsmedien eine deutlich zurückhaltendere Rhetorik - ohne verbale Feindseligkeiten gegen Südkorea oder die USA. In den vergangenen Wochen hatte sich das Regime in diesen Medien wiederholt verärgert über die Sanktionspolitik Washingtons und eine gemeinsame Militärübung US- und südkoreanischer Streitkräfte gezeigt. Nordkorea treibt nach Informationen der «New York Times» ungeachtet der Abrüstungsgespräche mit den USA sein Atomwaffenprogramm voran.

Die Sprecherin des südkoreanischen Vereinigungsministeriums wollte den nordkoreanischen Waffentest nicht kommentieren.

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt regelmäßig von großen Fortschritten bei den Verhandlungen mit Nordkorea gesprochen. Im Juni hatte er sich in Singapur mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu einem historischen Gipfel getroffen. Kim hatte dort seinen Willen zur atomaren Abrüstung bekundet. Er hat bisher aber keine konkreten Zusagen gemacht, wann und wie sein bestehendes Atomwaffen- und Raketenarsenal abgebaut werden soll. Auch ist noch unklar, wie die Gegenleistungen der USA aussehen.

Zuletzt waren die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea ins Stocken geraten. Zu Beginn des Monats hatte Nordkorea kurzfristig ein in New York geplantes Treffen zwischen Chefunterhändler Kim Yong Chol und US-Außenminister Mike Pompeo abgesagt. Geplant war, einen weiteren Gipfel zwischen Donald Trump und Kim Jong Un vorzubereiten.

US-Vizepräsident Mike Pence, der diese Woche an einem Gipfeltreffen in Singapur teilnahm, sprach von einem «großen Fortschritt», den man in Bezug auf Nordkorea erreicht habe. Es müsse jedoch noch mehr getan werden.