Nordkorea oder USA: Wie China entscheidet, wer gefährlicher ist

wang yi chinese foreign ministier
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„Ich habe diese Frage erwartet, weil ich sie schon so oft gestellt bekommen habe“, gibt sich Chinas Außenminister Wang Yi am Mittwoch gelassen, als er nach der Rolle Chinas im Nordkorea-Konflikt gefragt wird.

Schließlich fordern die USA, aber auch andere westliche Staaten die Regierung in Peking regelmäßig auf, endlich ihren Einfluss geltend zu machen, damit Nordkoreas Führung die umstrittene Entwicklung von Atomwaffen und Langstreckenraketen beendet. Sollte Peking ernst machen, so die Annahme, werde Nordkorea einlenken müssen.

Aber zum einen befürchtet man in China bei einem Zusammenbruch des Landes Flüchtlingswellen, die sich auch nach China ausbreiten dürften. Aus Sicht Chinas ist der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel zudem sehr viel komplexer. Er erfordert eine Abwägung, was eigentlich als größeres Risiko angesehen wird.

Denn der unberechenbare frühere enge Partner Nordkorea ist das eine — aber die geostrategische Auseinandersetzung mit den USA aus Sicht der kommunistischen Führung in Peking das andere. Was die Frage eröffnet, ob nicht andere, neutralere Staaten zumindest beim Vermitteln helfen könnten — wie zum Beispiel Deutschland. Schließlich gilt das Land ohnehin als Spezialist für Wiedervereinigungen — und verfügt über Zugänge auch in beide koreanische Regierungen.

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