Nordlichter in Deutschland - Wie Polarlichter entstehen – und wo Sie sie jetzt sehen können

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Getty Images / Juan Maria Coy Vergara

Polarlichter sind ein besonderes Naturwunder, das viele Menschen fasziniert. Doch wissen Sie, was eigentlich hinter diesem spektakulären Phänomen steckt?

Die atemberaubenden Lichter tauchen sowohl auf der Nordhalbkugel als „Aurora borealis“ auf, als auch auf der Südhalbkugel als „Aurora australis“. Sie erscheinen vorrangig in den Polargebieten, aber auch auf anderen Planeten und manchmal sogar in Deutschland.

Bunter Nachthimmel: So entstehen Polarlichter

Für die Entstehung der Polarlichter sind Sonnenwinde verantwortlich, die aus Plasma, also hauptsächlich aus Ionen und Elektronen, bestehen. Die Sonne verteilt ungefähr eine Million Tonnen Plasma pro Sekunde in unserem Sonnensystem und erreicht damit nach zwei Tagen auch die Erde.

Dort trifft der Sonnenwind auf das Magnetfeld des Planeten und drückt es ein wenig zusammen, ohne jedoch die Atmosphäre erreichen zu können.

Stattdessen wandern die Teilchen entlang der Feldlinien des Erdmagnetfeldes zu den Polarkreisen, da die Linien dort senkrecht zur Erdoberfläche stehen. Dort gelingt es den aufgespaltenen Atomen des Plasmas in die Atmosphäre einzudringen, wo sie auf die Sauerstoff- und Stickstoffatome unserer Luft treffen.

Bei dem Zusammenstoß der Atome wird das Energieniveau der Sauerstoff- und Stickstoffatome angehoben. Das bedeutet, dass die Teilchen mehr Energie haben als nötig. Diese überschüssige Energie wird in Form von Licht abgegeben.

Je nach Stärke der Sonnenwinde erscheinen die Lichter in verschiedenen Formen. Nach der Vallance-Jones-Classification können diese zum Beispiel Corona (ringförmige Strahlen), Vorhänge, Bögen oder Bänder sein.

So entstehen die Farben eines Polarlichts

Ein Polarlicht kann unterschiedliche Farben annehmen, was von der Höhe der Entstehung und dem betroffenen Atom abhängt, auf das das Plasma trifft.

Die Sauerstoffatome, die in einer Höhe von 100 Kilometern angeregt werden, strahlen grünes Licht ab und sind am besten mit dem menschlichen Auge zu erfassen.

Die Sauerstoffatome, die schon ab einer Höhe von 200 Kilometern auf das Plasma treffen, geben rotes Licht ab. Das ist zum Beispiel in Europa der Fall, also auch in Deutschland.

Stickstoffatome hingegen lassen sich nur sehr schwer von Plasma anregen. Die blauen oder violetten Leuchterscheinungen, die von dieser Verbindung ausgehen, sind daher eher selten.