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Nordsyrien: SDF werfen Türkei Verstöße gegen Waffenruhe vor

Protürkischer Milizionär bei Serêkaniyê (Bild: Reuters/Aboud Hamam)
Protürkischer Milizionär bei Serêkaniyê (Bild: Reuters/Aboud Hamam)

Einen Tag nachdem US-Präsident Donald Trump eine permanente Waffenruhe in Nordsyrien verkündet hat, werfen die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) der Türkei vor, diese beständig zu verletzen.

“Obwohl die Türken das Ende ihrer Militäroperationen angekündigt haben, verstoßen sie und ihre Dschihadisten weiter dagegen und führen Angriffe an der Front östlich von Serêkaniyê durch”, schreibt etwa der Oberkommandierende der SDF, Mazloum Abdî, auf Twitter. “Die Garantiemächte der Waffenruhe müssen ihrer Verantwortung nachkommen und die Türken zügeln”, fordert er weiterhin.

SDF-Sprecher Kino Gabriel sprach der kurdischen Nachrichtenagentur ANF zufolge von einer größeren Offensive mit Artillerieangriffen auf drei Dörfer außerhalb der nach dem Wunsch der Türkei eingerichteten Sicherheitszone. Erneut seien Tausende Zivilisten zur Flucht gezwungen. SDF-Kräfte würden versuchen, den Angriff abzuwehren, es gebe schwere Gefechte.

General Mazloum Abdî hatte sich am Vortag bei Trump für seine Bemühungen bei der Vermittlung der Feuerpause gedankt, aber auch bereits auf Verstöße von türkischer Seite hingewiesen.

Auch zuvor wurden immer wieder Verletzungen der Waffenruhe gemeldet. Für besondere Empörung sorgte der Fall der YPJ-Kämpferin Amara Rênas, die während der ersten, von den USA vermittelten Feuerpause von protürkischen Rebellen getötet wurde. Die Milizionäre hatten anschließend ein Video verbreitet, auf dem zu sehen ist, wie sie ihre Leiche verstümmeln.