NSU-Prozess geht trotz Verteidiger-Krise vorerst weiter

Die Angeklagte Beate Zschäpe steht im Oberlandesgericht in München neben ihrem neuen, vierten Anwalt Mathias Grasel. Foto: Peter Kneffel

Ungeachtet der Vertrauenskrise zwischen der Hauptangeklagten Beate Zschäpe und drei ihrer Pflichtverteidiger geht der Münchner NSU-Prozess heute weiter.

Die mutmaßliche Rechtsterroristin hatte in der vergangenen Woche Strafanzeige gegen die Anwälte erstattet und das Gericht erneut gebeten, alle drei zu entpflichten. Eine Entscheidung dazu stand zunächst noch aus. Frühere ähnliche Anträge sowohl Zschäpes als auch der Verteidiger hatte der Senat abgelehnt.

Als Zeugen hat das Gericht den früheren Thüringer Landesvorsitzenden der NPD-Nachwuchsorganisation «Junge Nationaldemokraten» (JN) geladen. Er soll ein Gespräch mitgehört haben, bei dem es um das in den Untergrund abgetauchte NPD-Trio gegangen sein soll.

Zschäpe ist die Hauptangeklagte im NSU-Prozess. Die mutmaßliche Neonazi-Terroristin muss sich für die zehn Morde verantworten, die die Bundesanwaltschaft der Gruppe zur Last legt.

Pressemitteilung zur Anklageerhebung im NSU-Prozess

Terminliste NSU-Prozess zweite Jahreshälfte 2015