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NSU-Prozess: Was steckt hinter dem Tod der jungen Zeugin?

In diesem Auto verbrannte 2013 der Ex-Neonazi Florian H.

Drama im Prozess gegen die Terrorzelle NSU: Eine erst 20-jährige Zeugin ist unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen, berichtet unter anderem "Focus". Vorher hatte sie in einem nicht-öffentlichen Rahmen vor dem NSU-Ausschuss ausgesagt und angegeben, sie fühle sich bedroht. Doch was verbirgt sich hinter dem Tod der Zeugin, die möglicherweise relevante Informationen für die Ermittler hatte?

Der Lebensgefährte der Frau soll sie am Samstagabend mit Krampfanfällen in ihrer Wohnung aufgefunden haben, zu dem Zeitpunkt kam jede Hilfe offenbar schon zu spät. Laut der Karlsruher Polizei hätten Mediziner nichts mehr tun können. Obwohl hinter der Frage nach einem Fremdverschulden derzeit ein großes Fragezeichen steht – Hinweise darauf gibt es aktuell keine – scheint der Zeitpunkt des Todes der Zeugin dennoch sehr verdächtig.

Die 20-Jährige soll die Ex-Freundin des früheren Neonazis Florian H. gewesen sein, der ebenfalls in Verbindung mit dem NSU-Prozess unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Im Herbst 2013 verbrannte sein Auto in Stuttgart – laut "Welt" hält die Polizei seinen Tod für Selbstmord, die Familie des Zeugen hingegen glaubt nicht daran. Florian H. hatte angeblich angegeben, den echten Mörder der Polizisten Michéle Kiesewetter zu kennen, die 2007 in Heilbronn ermordet worden war.

Nun belastet ein weiterer Tod den schwierigen Prozess gegen den Nationalsozialistischen Untergrund, kurz NSU. Der Extremismusexperte Hajo Funke, der laut "Focus" außerdem als Vertrauensperson der Familie von Florian H. gilt, fordert nun gegenüber "dpa": "Die Sicherheitsbehörden sind gut beraten, wenn sie diesem Tod durch Obduktion und intensivster Aufklärung nachgehen."

Bild Copyright: Andreas Rosa/dpa