Sie hatten nur 12 Minuten - Finnische Behörden verhinderten knapp Katastrophe in der Ostsee

Der Öltanker «Eagle S»<span class="copyright">Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa</span>
Der Öltanker «Eagle S»Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa

Finnland stoppte im Dezember den russischen Öltanker Eagle S, kurz bevor er noch weitaus schlimmere Schäden an Unterseekabeln anrichten konnte. Darüber berichten jetzt finnische Offizielle.

Die finnischen Behörden haben in einer dramatischen Aktion verhindert, dass ein Öltanker der russischen Schattenflotte schwerwiegenden Schaden an Unterseekabeln in der Ostsee anrichtet. Laut „Business Insider“ wurde die Crew des Tankers Eagle S nur Minuten vor der möglichen Zerstörung wichtiger Daten- und Stromkabel gestoppt.

Schlimmeres wurde abgewendet

Der Tanker wurde im Dezember von den finnischen Behörden festgesetzt, nachdem er versucht hatte, das Estlink-2-Stromkabel zu sabotieren. Auch vier Datenkabel wurden durch den Anker des Schiffes beschädigt. „Hätte er weitere 12 Minuten weitergemacht, wäre der Schaden weitaus schlimmer gewesen“, erklärte Präsident Alexander Stubb.

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Risto Lohi, Leiter des finnischen National Bureau of Investigation, betonte, dass die Polizei das Schiff rechtzeitig stoppte. „Es bestand die unmittelbare Gefahr, dass weitere kritische Unterwasserverbindungen beschädigt werden könnten.“

Gemeinsame Überwachungsmission

Auf dem Nato-Gipfel in Helsinki kündigten europäische Nato-Mitglieder zuletzt eine gemeinsame Überwachungsmission unter dem Namen „Baltic Sentry“ an, die Frigatten, maritime Flugzeuge und Drohnen einsetzen wird. Ziel ist der Schutz der kritischen Infrastruktur in der Ostsee.

Laut „Business Insider“ vermuten europäische Behörden seit Jahren, dass Russland verdeckt westliche Unterwasserkabel sabotiert. Die Eagle S gilt als Teil der „Schattenflotte“, die sanktioniertes russisches Öl transportiert.