"Nur Ja heißt Ja": Neue Debatte um Sexualstrafrecht

"Nur Ja heißt Ja": Neue Debatte um Sexualstrafrecht

"Nur Ja heißt Ja", denn "Nein heißt Nein" ist nicht genug. Bei einer Anhörung im Familienausschuss des Bundestages soll am Montag erneut über das Sexualstrafrecht diskutiert werden, berichtet "Bild". Sozialpsychologe Professor Gerd Bohner werde sich dort für das Prinzip "Nur Ja heißt Ja" einsetzen.

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In einer Stellungnahme heißt es, dass Kinder und Jugendliche künftig schon im Sexualkundeunterricht lernen sollen, dass Sex nur stattfinden darf, wenn beide Partner eindeutig einverstanden sind. Dabei reiche es eben nicht, wenn niemand "Nein" sage.

"Sie sollten lernen, dass nur ein klares, enthusiastisches 'Ja' der Partnerin oder des Partners ihnen die Erlaubnis gibt, gemeinsam mit dieser Person sexuell aktiv zu werden." Ein Schweigen oder ein "Ich weiß nicht" seien schließlich kein Einverständnis und müssten selbstverständlich als "Nein" gedeutet werden.

Die Linkspartei fordert im Bundestag einen Aktionsplan unter dem Motto "Sexismus die Rote Karte zeigen". Nach den Ereignissen in der Silvesternacht 2015 in Köln soll deutschlandweit gegen Alltagssexismus vorgegangen werden.

Erst im Juli hatte der Bundestag das Sexualstrafrecht verschärft, damals wurde das "Nein heißt Nein"-Prinzip einstimmig beschlossen. Damit macht sich nicht nur strafbar, wer Sex erzwingt. Es soll ausreichen, wenn sich der Täter über den erkennbaren Willen des Opfers hinwegsetzt.

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