Nur noch sieben Profis: Der tiefe Fall der Bolton Wanderers

Die Fans der Bolton Wanderers forderten den Ausstieg des Besitzers Ken Anderson - mit Erfolg.

Etwas über zehn Jahre ist es her, da trotzte man dem großen FC Bayern ein 2:2-Unentschieden ab und gewann in der dritten Runde des UEFA-Cup gegen Atlético Madrid.

Jetzt stehen die Bolton Wanderers vor einer schwierigen Saison in der dritten englischen Liga. Mit sieben Profispielern im Kader hoffen die "Trotters" auf außenstehende Hilfe.

Im Freundschaftsspiel gegen den viertklassigen York City FC traten die Bolton Wanderers ganz ohne Vertragsspieler an. Folglich setzte es eine 0:1-Niederlage, die aber nicht wirklich bedeutsam ist. Viel wichtiger ist die Suche nach einer finanziellen Hilfe von außen.

Spielerstreik wegen fehlender Bezahlung

Im Mai meldeten die Wanderers Insolvenz an, müssen deswegen nun mit zwölf Minuspunkten in die neue Saison starten. Der Überlebenskampf hat längst begonnen, der Verein ringt mit dem endgültigen Aus.

Grund für die finanzielle Notsituation in Bolton ist die gescheiterte Übernahme durch Laurence Bassini, der den Verein gegen Ende der letzten Saison kaufen sollte. Die Übernahme vom vorherigen Besitzer Ken Anderson, der unter den Fans sehr umstritten war, scheiterte aber. Die Wanderers lehnten den Deal, bei dem es um 94,5 Prozent der Anteile am Klub ging, ab. Zu mager sei das Angebot für die Zukunft des Klubs gewesen. Es entfachte ein öffentlicher Streit um Zuständigkeiten und Wahrheiten.

Jetzt aktuelle Fanartikel der internationalen Top-Klubs bestellen - hier geht's zum Shop! | ANZEIGE

Spieler und Mitarbeiter konnten nicht mehr bezahlt werden, streikten, bis sogar ein Spiel der Football League One ausfallen musste, weil die Wanderers nicht antreten konnten. Ende Mai endeten die Streitigkeiten dann in der Insolvenz.

Ein neuer Eigentümer wurde bis jetzt nicht gefunden. Bolton steht mit sieben Profispielern im Kader vor einer schier unmachbaren Aufgabe in der dritten englischen Liga, in der sie erstmal zwölf Punkte aufholen müssen, um überhaupt mitspielen zu können.