Uralte Betrugsmasche funktioniert immer noch: Wie Sie sich schützen können
Mit einer seit Jahren funktionierenden Masche führen Kriminelle ihre Opfer hinters Licht. Wir erklären, wie Sie sich vor dem Betrugsversuch schützen können.
Wer in den vergangenen Wochen am Desktop seine Facebook-Startseite aufrief, konnte leicht in eine Falle tappen. Eine Anzeige suggerierte, man hätte neue Nachrichten.
Nach nur einem Klick auf die Werbung, die nicht wie Werbung aussah, füllte sich der Bildschirm mit Warnmeldungen. Betroffene Nutzer wurden darüber informiert, dass ihr Computer jetzt gesperrt sei.
Die Handlungsanweisung: das Gerät auf keinen Fall ausschalten, sondern "sofort" eine angezeigte Nummer, angeblich die des Windows Supports, anrufen.
Das schreibt ein betroffener Reddit-Nutzer. Auch der Ingenieur Günter Born, der über Sicherheitsthemen berichtet, hat die Masche auf seinem Blog "Borncity" aufgegriffen.
Tech-Support-Scam: Vorgehen seit Jahren gleich
Klar ist: Wer solchen Anruf-Aufforderungen folgt, ist auf dem besten Weg, auf eine uralte Masche hereinzufallen.
Verbraucherschützer und Polizei warnen seit Jahren vor Betrügern, die sich als Tech-Support ausgeben, um panischen Nutzern das Geld aus der Tasche zu ziehen. "Die Masche ist immer noch weit verbreitet und richtet sich häufig gegen weniger technisch versierte Nutzer", sagt Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern zu CHIP.
Das Vorgehen ist immer ähnlich. Entweder, die Kriminellen rufen selbst an und hoffen, dass sich Nutzer von ihnen einschüchtern lassen - zum Beispiel, indem sie ihnen etwas von abgelaufenen Lizenzen oder einer Malware-Infektion erzählen. Auch Kontakt per E-Mail ist möglich.
Oder sie versuchen es über aggressive Pop-ups im Browser. Läuft alles nach Plan, ist das Opfer so verunsichert, dass es sich bei den Betrügern meldet. Genau dafür sind die angezeigten "Hilfs-Nummern" gedacht.
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Bekannte Marken werden für Betrügereien ausgenutzt
Besteht erst einmal Kontakt zum Opfer, versuchen die Betrüger meist, es zur Installation einer Software zu bewegen. Dabei kann es sich um ein echtes Fernwartungstool handeln - oder aber Malware.
Den Betrügern geht es um Geld. Entweder sie sperren den PC des Opfers und fordern ein Lösegeld, um ihn wieder freizugeben. Oder sie stehlen per Fernwartung sensible Daten. Das geht aus einem Beitrag der Verbraucherzentrale hervor.
Dass "Support Scam" oft im Namen bekannter Unternehmen wie Apple oder Microsoft durchgeführt wird, liegt an ihrem guten Ruf.
So erklärte es Cliff Steinhauer, Direktor für Informationssicherheit und Engagement bei der National Cybersecurity Alliance, Ende September der Sender-Gruppe "CNBC".
Und klar: Wenn ein Nutzer von Microsoft über einen angeblichen Computervirus informiert wird, kommt das glaubwürdiger und vertrauenserweckender daher, als wenn die Warnung von einem unbekannten Absender stammt.
Fiese Betrugsmasche mit Strafzetteln am Auto: Betrüger wollen Sie abkassieren
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Tech-Support-Scam: Das können Sie dagegen tun
Microsoft schreibt auf seiner Support-Seite jedenfalls von einem "branchenweiten Problem". Und gibt auch ein paar Tipps, wie Nutzer sich vor derartigen Betrügereien schützen können.
Zum einen bietet der Konzern eigenen Angaben zufolge nur auf Wunsch telefonischen Support an, niemals unaufgefordert. Fehler- und Warnmeldungen, die von Microsoft stammen, enthalten laut der Mitteilung niemals Telefonnummern.
Und: Microsoft "wird Sie niemals bitten, für Unterstützung in Form von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Geschenkgutscheinen zu bezahlen." Grundsätzlich sollten Nutzer alarmiert sein, wenn Fremde sie am Telefon dazu auffordern, sensible Informationen preiszugeben oder Programme zu installieren.
Verbraucherschützerin Halm empfiehlt in jedem Fall, Ruhe zu bewahren. Keine angezeigten Nummern anrufen, sich nicht in ein Gespräch verwickeln lassen, auf keinen Fall Zugriff auf den eigenen PC gewähren.
Wer auf den falschen Tech-Support hereingefallen ist und infolgedessen Software auf seinem PC installiert hat, sollte ihn vom Internet trennen, abschalten und auf einem anderen, nicht potenziell infizierten Gerät alle wichtigen Zugangsdaten ändern. Es ist außerdem ratsam, den PC von einem Experten prüfen zu lassen.
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