Obacht: So werden Dirndl und Lederhosen richtig gestylt!

Auf dem Oktoberfest sieht man jährlich Tausende Beispiele dafür, wie man Dirndl und Lederhose eben nicht tragen sollte. (Bild: AFP)
Auf dem Oktoberfest sieht man jährlich Tausende Beispiele dafür, wie man Dirndl und Lederhose eben nicht tragen sollte. (Bild: AFP)

Influencer, Models, Prominente und Touristen stiften mit ihren gewagten Trachten-Interpretationen Verwirrung. „Ah geh!“, sagt der Bayer zum Mini-Dirndl ohne Bluse oder zur Krachledernen zu sportlichen Sneakern. Und weil das traditionelle Aufbrezln immer noch am schönsten ist, verraten wir euch hier, wie es klappt!

Das Dirndl : Die richtige Länge und Passform

Was die Länge betrifft, gibt es zwei Optionen: entweder Midi oder Maxi. Punkt. Das Mini-Dirndl ist bei den Bayern ein absolutes No-Go – alle, die zu dieser Länge greifen, outen sich sofort als Touristinnen, die es (hoffentlich) nicht besser wissen und müssen mit den spöttischen Blicken der Einheimischen leben.

Sehen Sie in der Galerie: So zeigen sich die Stars im Dirndl

„Hach, ist das bequem“ – ein Satz, der unter keinen Umständen fallen wird, wenn man zur richtigen Größe greift. Denn das Dirndl MUSS am Oberkörper eng sitzen, damit der Busen nach oben und der Bauch nach unten wandern. Was bleibt, ist eine perfekt geformte Taille, ein schönes Dekolleté und ein flacher Bauch. Im Gegenzug dazu schwingt der Rock in einer weiten A-Linie – ein Effekt, der durch Unterröcke gerne verstärkt werden darf.

Oktoberfest: Der Stoff, aus dem wunderschöne Dirndl gemacht sind

Wer zum traditionellen Dirndl greift, muss ein bisschen mehr dafür bezahlen – ein Investment, das sich spätestens nach der ersten Bierdusche auszahlt. Denn: Hochwertige Baumwolle und Leinen sind pflegeleicht und machen jeden Spaß mit. Wer ein gediegeneres Wiesn-Fest plant, kann auch gerne zu Modellen aus Seide greifen. Beliebt in dieser Saison und sind auch Dirndl aus Samt – ein Stoff, der sowohl traditionelle als auch modische Aspekte vereint.

Don’t: 19,99-Euro-Varianten aus Polyester- und Kunststoffen werden im direkten Vergleich auf dem Oktoberfest sofort als solche entlarvt und liegen beim ausschweifenden Schunkeln auf der Bierbank schnell unangenehm auf der Haut.

Die klassischen Dirndl-Farben sind übrigens Rot, Grün und Blau in allen Schattierungen. Grundsätzlich ist bei Farben und Mustern allerdings alles erlaubt, wenn Qualität, Schnitt und Styling-Partner stimmen.

Wie sieht die traditionelle Dirndl-Bluse aus?

Mit einer weißen, hochwertigen Baumwollbluse könnt ihr nichts falsch machen, ganz egal, ob sie reich verziert, ganz schlicht, hochgeschlossen oder tief ausgeschnitten ist!

Don’t: Pailletten, Strasssteine & Co. haben weder auf dem Dirndl, noch auf der Bluse etwas zu suchen.

Die richtige Schürze zum Dirndl

Ja, auch Dirndl ohne Schürzen wurden auf dem Oktoberfest schon gesichtet – ein absoluter Fashion-Fauxpas und mindestens genauso schlimm, wie sich statt einer „Mass“ eine „Maaas“ zu bestellen. Die Schürze versteckt nicht nur gekonnt Übergang zwischen Taille und Rock, sie macht den Trachten-Look erst komplett.

Doch keine Lust auf das Dirndl? Dann helfen diese Styling-Ideen!

Dabei gibt es eine Faustregel zu beachten: Die Schürze sollte immer mit der Saumlänge des Dirndls abschließen – alles andere ist dem persönlichen Geschmack der Trägerin überlassen. Übrigens signalisiert die Schürzenschleife, korrekt gebunden, den Familienstand ihrer Trägerin. Und zwar so:

Auf der linken Seite

Bindet die Dirndlträgerin ihre Schürze auf der linken Seite, so ist sie ledig und noch zu haben. Flirten ist also erlaubt, wenn nicht sogar erwünscht. Dennoch ist diese Variante selbstverständlich kein Freibrief für sofortigen Körperkontakt.

Auf der rechten Seite

Frauen, welche die Dirndlschleife rechts tragen, signalisieren: Ich bin vergeben! Männer dürfen sich Anbandlungsversuche also getrost sparen, denn die Trägerin hat ihr Liebesglück bereits gefunden.

In der Mitte

Gerade bei unwissenden Trägerinnen besonders aufreizender Dirndl sorgt diese Variante oft für ungläubige Blicke. Denn anders, als man es der Logik nach vielleicht vermuten mag, ist sich diese Frau nicht etwa unsicher, was ihren Familienstand betrifft. Die Dirndlschleife in der Mitte signalisiert: Ich bin Jungfrau.

Dirndlschleife hinten

Trägt eine Frau die Schürzenschleife hinten gebunden, kann das gleich zwei Bedeutungen haben. Entweder, die Arme ist Witwe oder aber Kellnerin. Welche der beiden Varianten zutrifft, dürfte anhand der vorhandenen oder fehlenden Maßkrüge in den Händen leicht zu beurteilen sein.

Styling-Partner: diese Schuhe und Handtaschen passen zum Dirndl

Wer es ganz traditionell halten will, greift zu Trachtenschuhen für Damen aus Leder, die entweder als Haferlschuhe, höhere Schnürschuhe oder zierlicheren Schnallenschuhen daherkommen. Schicker (aber auch unbequemer!) sind schlichte Pumps.

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Weil große Handtaschen aus Sicherheitsgründen sowieso draußen bleiben müssen, bietet sich der Griff zu einer kleinen, schnörkellosen Umhängetasche an.

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Schnörkellos, weil sie somit dem Dirndl nicht die Schau stiehlt und zum Umhängen, damit ihr die Hände für Maß und Brezl freihabt und eure Tasche zu späterer Stunde dafür nicht auf der klebrigen Bierbank abstellen müsst.

Die Lederhose: Understatement, bitte!

Ja, eine echte Lederhose kostet viel Geld, dafür ist es aber auch eine Investition, die sich lohnt: Denn die Krachlederne, wie der Bayer zur kürzeren und beliebteren Version sagt, kann und soll über Generationen hinweg vererbt werden. Das Beste an der traditionellen Oktoberfesttracht? Man soll sie unter gar keinen Umständen waschen. Denn erst im Laufe der Jahre entwickelt sie die gewollte Patina!

Das richtige Trachtenhemd und passende Schuhe

Nein, liebe Wiesnbesucher: das Karohemd darf nicht mit! Spätestens nachdem sich bei den Touristen herumgesprochen hat, dass Karos ja ach so authentisch sind, greift kein Münchner mehr zu dieser Variante. Viel besser: ein feines Hemd im hellblauen Business-Ton.

Mit guten Haferlschuhen macht ihr nichts falsch, darunter blitzen die Kniesocken heraus. Alternativ sind auch feine Loafers eine gute Wiesn-Wahl.

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