Obama und Putin: Erstes Vier-Augen-Gespräch seit mehr als zwei Jahren

Obama und Putin: Erstes Vier-Augen-Gespräch seit mehr als zwei Jahren

Am Rande der UN-Vollversammlung haben sich Barack Obama und Wladimir Putin gestern zu einem persönlichen Gespräch getroffen. Es handelte sich dabei um das erste Mal seit über zwei Jahren, dass der US-Präsident und der russische Staatschef unter vier Augen zusammenkamen.

Wie unter anderem "NBC.com" berichtet, waren vor allem die Situation in der Ukraine und der Konflikt in Syrien Themen des Gesprächs. Etwa 95 Minuten hätten sich Obama und Putin unterhalten – das seien 35 Minuten mehr, als eigentlich für den Termin angesetzt waren. In einem Statement bezeichnete Putin das Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten hinterher als "ehrliches Gespräch", "sehr konstruktiv" und "überraschend offen".

"Spiegel Online" zufolge erklärte Putin nach dem Gespräch mit Obama, dass es nicht ausgeschlossen sei, dass sich auch Russland an Luftangriffen auf den IS in Syrien beteilige. "Aber sollten wir handeln, dann nur im vollen Einklang mit dem internationalen Recht", so der russische Präsident. Von einem russischen Eingreifen mit Bodentruppen sei "keine Rede". Ihm zufolge solle das syrische Volk entscheiden, wie mit Assad verfahren werde, nicht Obama oder der französische Präsident Hollande.

Während Russland den syrischen Machthaber Baschar Hafiz al-Assad unterstützt, lehnen die USA eine Lösung des Syrienkonfliktes ab, bei der Assad an der Regierung bleibt. In seiner öffentlichen Rede vor der UN-Vollversammlung bezeichnete Obama ihn als einen "Tyrannen", der "Fassbomben auf unschuldige Kinder" werfe. Putin zufolge kämpfe das Assad-Regime jedoch "wahrhaft gegen die terroristische Bedrohung", die der IS für Syrien darstelle.

Das letzte Mal trafen sich Obama und Putin im Jahre 2013 zu einem persönlichen Gespräch. Damals fand das Treffen am Rande des G8-Gipfels in Nordirland statt.

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