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Obdachlose in Berlin: Wohnraum ist ein Menschenrecht

Habseligkeiten eines Obdachlosen am Bahnhof Zoo

Wie macht man sich unsichtbar? Es gibt einen Trick: Man setzt sich einfach auf die Straße. Am besten auf einer belebten Einkaufsmeile, vielleicht mit einem Kaffeebecher in der Hand. Was klingt wie ein zynisches Experiment, ist ein ernst gemeinter Tipp von Wohnungslosen-Helfern an Menschen, die wissen wollen, was Obdachlosigkeit bedeutet.

Es sind nicht nur die betont abwesenden Blicke der Passanten, die einen treffen. Sondern die eigenen Gefühle. Wer von unten auf unsere Alltagswelt schaut, begreift: Der sogenannte "Rand der Gesellschaft" liegt mittendrin. Und man muss sehr auf sich aufmerksam machen, um wahrgenommen zu werden.

So war das Zeichen zu verstehen, das die Bahnhofmission am Zoo jetzt aussendete. Einfach mal die Türen schließen, damit alle hingucken. Immer mehr Bedürftige, immer mehr Frauen, Familien, immer mehr Alte und psychisch Kranke stehen hier um Hilfe an. Und leider auch einige Krawallbrüder. Ist halt der Zoo, denkt man sich im Vorbeilaufen. So ist Berlin.

Es leben mehr Menschen auf der Straße

Ist Berlin so? Nein, zum Glück nicht. Nicht immer. Ja, es leben mehr Menschen auf der Straße, immer mehr verlieren ihre Wohnungen. Immer mehr Arme kommen auch aus anderen Ländern nach Berlin. Das gilt übrigens für alle sozialen Schichten. Aber: Es gibt auch mehr Hilfe. Nicht genug. Aber mehr. Einige Forderungen der Helfer stehen im Koalitionsvertrag, die Sozialsenatorin nimmt sie ernst. Frauen und Kinder sollen nicht in Läusepensionen wohnen. Die Kältehilfe muss stehen, wen...

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